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Handball-Bundesliga Füchse feiern Rekordschützen Lindberg: „Ein Fabelrekord“

Beim Heimsieg der Füchse gegen Minden stand Hans Lindberg im Mittelpunkt – der neue Rekordtorschütze der Bundesliga. Der Däne war sichtlich gerührt, aber auch erleichtert.

Von dpa Aktualisiert: 21.05.2023, 10:53
Hans Lindberg holt zum Torwurf aus.
Hans Lindberg holt zum Torwurf aus. Andreas Gora/dpa/Archivbild

Berlin (dpa/bb) – - Minuten nach dem Spielende stand Hans Lindberg mit strahlenden Augen in der Mitte der Max-Schmeling-Halle. Zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern schaute er auf der Videowand einen Clip mit zahlreichen Gratulanten an. „Ich war einfach nur froh, dazustehen mit meinen Jungs und meiner Frau und zurückzublicken, mit Leuten, die ich sehr gut kenne“, sagte der 41 Jahre alte, neue Rekord-Torschütze der Handball-Bundesliga am Samstagabend.

Unter den Gratulanten waren unter anderem seine Eltern, sein Jugendtrainer Johnny Albertson, aber auch alte Hamburger Weggefährten wie Pascal Hens, Domagoj Duvnjak oder Blazenko Lackovic. Zusammen mit den Fans in der Halle und den Mitspielern feierten sie den Rechtsaußen. Lindberg traf zwölf Mal beim 42:35-Heimsieg gegen die GWD Minden.

Mit nun 2907 Toren überholte der Däne den Südkoreaner Kyung-Shin Yoon (2905 Tore). „Ich bin stolz, ein Teil von Leuten wie Yoon und Lars Christiansen zu sein“, sagte Lindberg.

Viel Lob gab es deshalb auch von seinen Club-Bossen. „Alles überstrahlt dieser unfassbare Rekord von Hans Lindberg. Das wird keiner mehr brechen. Das ist ein Fabelrekord. Und alle Lobhudeleien und jeden Applaus hat er mehr als verdient. Das ist eine Lebensleistung, die ist unfassbar. Das kann man nicht hoch genug bewerten“, sagte Vorstand Sport Stefan Kretzschmar. Für Manager Bob Hanning war es sogar „einer der absolut größten Momente in der Geschichte der Füchse Berlin.“

Als Lindberg nach 46 Minuten und 31 Sekunden seinen 2906. Treffer erzielte, wurde die Partie unterbrochen und der neue Rekordhalter gefeiert. Das passte dem 41-Jährigen allerdings gar nicht so. „Es ist ein bisschen komisch, so mitten im Spiel auf einmal. Ich dachte, es hat geklappt, ja. Ich war aber dafür da, um das Spiel zu gewinnen. Ich wollte eigentlich wieder schnell loslegen“, berichtete er.

Deshalb ist Lindberg auch froh, dass es nun endgültig vollbracht ist. „Das hat mich natürlich einen Tick genervt, dass ich seit einem halben Jahr immer diese Frage kriege“, sagte er. Sogar seine Frau hatte ihm schon Druck gemacht. „Ich habe schon viel Ärger von ihr in den letzten beiden Spielen bekommen. Weil ich nicht gut gespielt habe und wenig Tore geschossen habe. Ich habe schon heute Morgen gesagt, dass ich heute zwölf Tore machen werde“, sagte er.

Gerade weil es Momente gab, in denen er glaubte, dass er es nicht schaffen könnte, freue er sich, „dass es endlich mal passiert ist. Ich bin stolz darauf“. Auch, wenn er die Tragweite bei all diesen emotionalen Momenten noch nicht wirklich erfassen konnte. „Es ist schwer, Worte zu finden, die das Ganze beschreiben. Irgendwann, wenn ich mal die Schuhe an den Nagel gehängt habe, ist es natürlich ein schönes Ding“, sagte er. Zumal Lindberg sein Torekonto ja noch weiter erhöhen kann. Denn erst kürzlich hatte er seinen Vertrag in Berlin um ein weiteres Jahr verlängert.

Bei all dem Trubel um Lindberg ging es etwas unter, dass die Partie gegen Minden schon die Generalprobe für das Final Four der European League am kommenden Wochenende in Flensburg war. Der wohl letzten Titelchance für die Füchse. „Wir haben noch einmal Rückenwind geholt“, sagte Trainer Jaron Siewert. War der Angriff an diesem Abend top, war die Defensive aber nach rund 15 Minuten nicht mehr ganz so sattelfest. „Da müssen wir auf jeden Fall noch einmal den Fokus drauflegen, was da nicht gepasst hat“, kündigte Siewert an.