Sonderführung Gartenreich Dessau-Wörlitz bei Klimawandel-Aktionstag dabei
Einst wandelte der Adel hindurch, heute begeistern Parks und Gärten alle Menschen. Die historischen Anlagen müssen fit für den Klimawandel werden. Ein Aktionstag zeigt, wie herausfordernd das ist.

Dessau-Roßlau - Wie dem fortschreitenden Klimawandel in historischen Parks und Gärten zu begegnen und wie herausfordernd das ist, darüber informiert ein deutschlandweiter Aktionstag. Daran beteiligt sich an diesem Samstag auch das Gartenreich Dessau-Wörlitz, wie die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz mitteilte. Im Park Luisium gibt es demnach eine Führung, die den Hochwasserschutz der Anlage zum Thema hat. Diese war 2013 stark vom Jahrhunderthochwasser an Elbe und Mulde betroffen. 2021 wurden die Bauarbeiten zur Instandsetzung des Parks nach acht Jahren abgeschlossen.
Besondere Hochwassergefahr im Luisium
Davon war auch der Ringdeich betroffen, der in die Gartengestaltung integriert und ein wichtiger Teil des Kulturdenkmals ist, wie es hieß. Herausfordernd war es, Gefahrenabwehr, Denkmalpflege und Naturschutz zu vereinen. Bei den Arbeiten konnten die alten Baumbestände und die historische Deichgestaltung nahezu unverändert erhalten werden. Zusätzliche Einbauten wurden der Stiftung zufolge nach Möglichkeit verdeckt errichtet und werden nur im Hochwasserfall aktiviert.
Der Park Luisium liegt mitten im Überflutungsgebiet von Elbe und Mulde und ist besonders gefährdet. Er ist Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs, das seit 20 Jahren mit seinen Schlössern, Tempeln und Parkanlagen zum Unesco-Weltererbe gehört. Das Gartenreich entstand unter Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817). Kern der Kulturlandschaft ist der Wörlitzer Park, der nach englischem Vorbild gestaltet wurde.
Hinter dem Aktionstag zum Klimawandel steht die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen. Zu den 15 Mitgliedsinstitutionen in Deutschland gehören neben der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz auch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.