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Geschichte Göhrdeschlacht will auf Kriegsschrecken aufmerksam machen

Tausende Besucher werden am Wochenende zur Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 erwartet. Den Organisatoren ist die Aufklärung über das schwere Gefecht wichtig.

Von dpa 19.09.2025, 05:30
Die Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 findet in der Göhrde östlich von Lüneburg statt. (Archivbild)
Die Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 findet in der Göhrde östlich von Lüneburg statt. (Archivbild) Björn Vogt/dpa

Nahrendorf - Die Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 zieht jedes Jahr Tausende Interessierte an. Mehr als 200 Darsteller historischer Vereine werden am Samstag und Sonntag in der Gemeinde Nahrendorf östlich von Lüneburg erwartet. „Wir wollen den Menschen vor Augen halten, wie es damals war“, sagt Markus Dauber, Organisator aus der Samtgemeinde Dahlenburg. „Auch damals stellte sich die Frage, wird Europa von Napoleon überrannt oder versuchen wir uns im Widerstand.“

Es habe im Großen und im Kleinen viele Arten von Widerstand gegen die französische Besatzung gegeben, auch zivilen Ungehorsam. „Es war wie die Diskussion, die wir heute auch haben, ob man etwas für die Demokratie tut“, ergänzt der Kulturwissenschaftler. 

Bei der Schlacht an der Göhrde hätten sich seinerzeit etwa 10.000 alliierte Soldaten und 2.000 Franzosen gegenübergestanden - mehr als 1.000 seien gefallen. Dazu seien 600 Pferde verendet, berichtet Dauber. Nach dem kurzen, aber heftigen Gefecht am 16. September seien die Franzosen geflohen. 

 „Spaltung der Gesellschaft“ damals und heute aktuell

Für die diesjährige Nachstellung legen die Organisatoren des Freiluft-Spektakels am Originalschauplatz den Fokus auf die „Spaltung der Gesellschaft“. Das Thema der Polarisierung sei heute wie vor 212 Jahren aktuell. Das Gefecht aus der Zeit der Befreiungskriege gegen die napoleonische Herrschaft wird alle zwei Jahre am Originalschauplatz bei Lüben als sogenanntes Reenactment gezeigt, also eine möglichst originalgetreue Abbildung der geschichtlichen Ereignisse. 

Gezeigt wird der Kampf einer Allianz von Preußen, Engländern und Russen gegen die Franzosen. Für eine möglichst detailgetreue Darstellung des Geschehenen versammeln sich die Darsteller in den damals üblichen Uniformen und Ausstattungen. Erwartet werden etwa 2.000 Zuschauer. Auch viele Familien reisen an, für die Kinder wird ein Gehörschutz empfohlen.