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Spitzenforschung Großer Erfolg: Sachsen verdoppelt Zahl der Exzellenzcluster

Sachsen ist ein Land der Spitzenforschung. Über die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern fließt künftig noch mehr Fördergeld in den Freistaat - in Erwartung bahnbrechender Erkenntnisse.

Von dpa 22.05.2025, 18:25
Sechs sächsische Forschungsprojekte sind ab 2026 in Exzellenzförderung. (Illustration)
Sechs sächsische Forschungsprojekte sind ab 2026 in Exzellenzförderung. (Illustration) Rolf Vennenbernd/dpa

Bonn/Dresden/Leipzig - Mit sechs Forschungsclustern ist Sachsen künftig doppelt so stark in der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern vertreten wie bisher. Fünf Projekte der TU Dresden und ein erster Neuantrag der Leipziger Universität setzten sich in dem harten Wettbewerb durch. Sie gehören zu insgesamt 70 Vorhaben bundesweit, die ab 2026 für sieben Jahre gefördert werden, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat in Bonn bekanntgaben. Insgesamt gab es acht sogenannte Vollanträge aus dem Freistaat.

Das sei „ein großartiger Erfolg für die Universitäten Dresden und Leipzig und ein starkes Signal für den Wissenschaftsstandort Sachsen“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Es sei das Resultat harter Arbeit, kluger Wissenschaftspolitik und konsequenter Förderung über viele Jahre. „Die beiden Universitäten beweisen: Exzellenz erreicht man durch Leistung, Substanz und Zusammenarbeit auf höchstem Niveau.“

Auch Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) gratulierte zum „herausragenden Erfolg“. Zugleich versicherte er, dass der Freistaat die exzellente Forschung an beiden Universitäten weiter begleiten und unterstützen werde, wie schon während der gesamten Bewerbungsphase. „Das ist ein riesiger Erfolg nicht nur für die Universitäten selbst, sondern für das gesamte Wissenschaftsland Sachsen.“ Laut Gemkow fließen damit rund 200 Millionen Euro Bundesmittel für die sechs Cluster. Auch die Wirtschaft profitiere von der Spitzenforschung in Zukunftsfeldern. 

Maschinelles Lernen und Elektronik der Zukunft in Dresden

Die TU Dresden (TUD) überzeugte mit Vollanträgen für ihre bereits laufenden Cluster - „Physik des Lebens“, „Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien“ und „Zentrum für taktiles Internet“ sowie zwei neue Projekte: „REC2“ soll die wissenschaftliche Grundlage für die Elektronik der Zukunft schaffen, für eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktion, und bei „Care“ geht es um klimaneutrales und effizientes Bauen - in Kooperation mit der RWTH Aachen.

Rektorin Ursula M. Staudinger sprach von einem großen Erfolg und Beleg für die TUD als eine der leistungsstärksten technischen Universitäten Deutschlands. Das zeige, dass sie in zentralen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zukunftsfeldern eine führende Rolle übernehme und ihrem Anspruch einer Spitzenuniversität für das 21. Jahrhundert gerecht werde. „Wir gehen jetzt mit starkem Rückenwind in die im November anstehende Begutachtung als Exzellenzuniversität!“

Krankheiten aus Stoffwechselstörungen in Leipzig 

Auch das Centrum für Metabolismus der Universität Leipzig wird gefördert, das sich dem besseren Verständnis von Krankheiten widmen möchte, die aus Stoffwechselstörungen entstehen und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Diabetes mellitus, Fettleber oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. „Heute ist ein großer Tag für unsere Universität“, sagte die Rektorin der Universität Leipzig, Eva Inés Obergfell. Mit dem „Leipzig Center of Metabolism“ werde ein klinisches Forschungszentrum entstehen, in Kooperation mit dem Universitätsklinikum und dem Herzzentrum Leipzig sowie fünf Max-Planck-, Helmholtz- und Fraunhofer-Instituten.  

Exzellenzstrategie fördert Spitzenforschung an Hochschulen

Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern unterstützt seit 2016 die Spitzenforschung an deutschen Universitäten und Hochschulen. Damit soll der Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt und sichtbarer werden. Verknüpft ist die Förderung mit strategischen Investitionen. Das Auswahlverfahren läuft in Regie der DFG und des Wissenschaftsrates.

Für die aktuelle Periode der Exzellenzinitiative kamen insgesamt 98 Anträge von 47 deutschen Universitäten. Für die Förderung stehen jährlich rund 539 Millionen Euro bereit. Jedes Cluster kann mit einer jährlichen Fördersumme von acht bis 10 Millionen Euro rechnen. Die Länder zahlen ein Viertel davon, die Laufzeit beträgt sieben Jahre.