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Kommunalfinanzen Grundsteuer-Hebesätze steigen in zahlreichen Thüringer Orten

Steuern auf Grundstücke und Gewerbesteuern sind wichtige Einnahmequellen für die Kommunen. Wie hoch sie ausfallen, hängt unter anderem vom Hebesatz ab, den die Stadt- und Gemeinderäte festlegen.

Von dpa 16.10.2025, 13:13
Wer eine Wohnimmobilie, baureifes Bauland, eine Gewerbefläche oder ein Stück Acker besitzt, muss darauf Grundsteuer an seine Kommune bezahlen (Symbolfoto).
Wer eine Wohnimmobilie, baureifes Bauland, eine Gewerbefläche oder ein Stück Acker besitzt, muss darauf Grundsteuer an seine Kommune bezahlen (Symbolfoto). Monika Skolimowska/dpa

Erfurt - Zahlreiche Thüringer Kommunen haben im ersten Halbjahr die Hebesätze für die Grundsteuer erhöht. In 170 Gemeinden müssen nach Angaben des Statistischen Landesamtes Besitzer bebauter Grundstücke dafür tiefer in die Tasche greifen. 

Die größte Steigerung um 211 Prozentpunkte legte die Stadt Triptis im Saale-Orla-Kreis fest. Weitere 37 Gemeinden erhöhten ihren Hebesatz um mindestens 100 Prozentpunkte. 

Den höchsten Hebesatz wies die Stadt Gößnitz im Altenburger Land mit 692 Prozent auf, den niedrigsten Hebesatz hat mit 250 Prozent derzeit Hohenwarte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. 

13 Gemeinden reduzierten den Hebesatz hingegen - am deutlichsten die kreisfreie Stadt Jena um 95 Prozentpunkte. Die Stadt verzichtet seit diesem Jahr zudem auf die Erhebung von Grundsteuern für Forst- und Agrarflächen. Insgesamt 12 Kommunen senkten die Hebesätze für diese Grundstücksarten, während 132 Gemeinden höhere Sätze festlegten. 

Mit der Grundsteuerreform haben Kommunen seit diesem Jahr die Möglichkeit, einen separaten Hebesatz auch für unbebaute, aber baureife Grundstücke festzulegen. In Thüringen macht laut Landesamt davon bislang keine Gemeinde Gebrauch.

Auch Anstieg bei Gewerbesteuern

Gestiegen sind im ersten Halbjahr teils auch die Hebesätze für die Gewerbesteuer. In 34 Kommunen müssen Gewerbetreibende höhere Steuern auf die von ihnen erzielten Erträge zahlen, während zwei Gemeinden die Hebesätze senkten. Die Spannweite der Hebesätze reicht von 200 bis 500 Prozent. Diesen Höchstsatz erhob Mitte des Jahres die Gemeinde Rustenfelde im Eichsfeldkreis mit 500 Prozent.