Umweltorganisation Grundwasser in Brandenburg und Berlin wird knapper
Brandenburgs Grundwasserreserven schwinden. Einer Studie einer Umweltorganisation zufolge ist das Problem in mehreren Landkreisen erkennbar.

In Berlin und in vielen Regionen in Brandenburg wird das Grundwasser laut einer Studie immer knapper. In 15 von 18 Landkreisen herrsche bereits „Grundwasserstress“, hieß es vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Das bedeute, dass mehr Grundwasser entnommen als neu gebildet werde. Die Ergebnisse entstammten einer aktuellen Grundwasserstudie der Umweltorganisation.
„Das ist ein Problem, denn das Brandenburger Trinkwasser wird zu über 90 Prozent aus Grundwasser gewonnen“, erklärte ein BUND-Sprecher. Die Klimakrise verschärfe zudem die Wasserknappheit. Denn mehr Trockenheit und weniger regionale Niederschläge würden den Grundwasserspiegel weiter sinken lassen.
Ganz Berlin betroffen
Berlin sei gänzlich von „Grundwasserstress“ betroffen, hieß es vom BUND. Jährlich würden aus den Grundwasserreserven deutlich mehr als die maximal empfohlene Menge von 20 Prozent der neu gebildeten Grundwassermenge entnommen werden. Besonders betroffen sei der Südosten Berlins. Dort werde 40 Prozent mehr gefördert, als durch Niederschlag wieder ausgeglichen werden könne.
Umweltschützer fordern Eingriff der Politik
„Es braucht dringend ein Umdenken in der Wasserpolitik. Wasserressourcen sind begrenzt, die Landespolitik muss Wasserbedarfe steuern und Anreize zum Schutz von Wasserressourcen geben“, sagte Carsten Preuß, Landesvorsitzender des BUND Brandenburg. Einen besonderen Hebel sehe er bei der Anpassung der Wassernutzungsentgelte für Unternehmen, den Bergbau und die Landwirtschaft.
Nach Angaben des Landes ist bisher ein Wassernutzungsentgelt zu entrichten, wenn aus oberirdischen Gewässern Wasser entnommen oder abgeleitet wird. Die Abgabe wird auch bei der Entnahme von Grundwasser fällig. Es wird für Entnahmen von mehr als 3.000 Kubikmeter pro Jahr erhoben.