1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Parteien: Grüne und FDP legen bei Mitgliedern weiter zu

Parteien Grüne und FDP legen bei Mitgliedern weiter zu

Berlins Parteien weisen bei ihrer Mitgliederzahl ganz unterschiedliche Trends auf. Wie war die Entwicklung im ersten Halbjahr?

Von dpa Aktualisiert: 05.07.2022, 14:05
Eine Flagge mit dem Logo von Bündnis 90/Die Grünen weht.
Eine Flagge mit dem Logo von Bündnis 90/Die Grünen weht. Moritz Frankenberg/dpa

Berlin - Die Berliner Grünen und die FDP haben ihren seit geraumer Zeit anhaltenden Mitgliederzuwachs im ersten Halbjahr 2022 fortgesetzt, wenn auch in etwas verlangsamter Form. Die Grünen zählten Ende Juni (Stand 29.6.) 12.656 Mitglieder und damit ein Prozent mehr als Ende Dezember. Die FDP legte um 5,6 Prozent auf 4287 Parteimitglieder zu (Stand 28.6.). Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Grünen konnten somit ihren erst vor kurzem eroberten zweiten Platz bei der Zahl der Parteimitglieder in Berlin festigen. Denn bei der CDU, die einst vor den Grünen lag, setzte sich der Rückgang weiter fort. Stand Ende Mai - Juni-Zahlen liegen nach Angaben eines Sprechers noch nicht vor - verzeichnete sie 12.045 Mitglieder und damit 2,4 Prozent weniger als Ende 2021.

Mitgliederstärkste Partei in Berlin bleibt die SPD, die mit Franziska Giffey die Regierungschefin stellt. Die Landesgeschäftsstelle teilte gleichlautend wie bereits Ende 2021 mit, die Partei habe „stabil rund 19.500 Mitglieder“. Genauere Zahlen wurden nicht genannt.

Die Linke musste nach zwischenzeitlichem Zuwachs im Superwahljahr 2021 nun wieder einen Aderlass hinnehmen. Ihre Mitgliederzahl schrumpfte im ersten Halbjahr 2022 um 5 Prozent auf 7573. Bei der AfD setzte sich der Negativtrend mit einem Minus um 8,1 Prozent auf 1090 Mitglieder fort (Stand 26.6.).

Addiert man die Mitgliedszahlen und vergleicht sie mit der Zahl der Wahlberechtigten in der Hauptstadt von zuletzt 2,448 Millionen, dann sind etwa 2,3 Prozent von ihnen Mitglied einer der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien.

Die Landesgeschäftsstellen von Grünen und FDP werteten die positive Entwicklung als Bestätigung der Arbeit beider Parteien. SPD-Landesgeschäftsführer Sven Heinemann erklärte: „Wenn man etwas verändern will, dann muss man sich politisch engagieren - insbesondere in einer Zeit, in der wir für unsere Werte, Demokratie und Freiheit täglich immer wieder neu eintreten müssen. Und die SPD Berlin bietet ihren Mitgliedern dazu vielfältige Möglichkeiten.“

Linke-Vize Pascal Meiser führte den Mitgliederrückgang bei seiner Partei auf interne Probleme zurück. „Die Auseinandersetzungen in unserer Bundespartei sind natürlich auch an uns in Berlin nicht spurlos vorbeigegangen, und auch wir haben infolgedessen leider Mitglieder verloren.“ Bemerkbar mache sich weiter die demografische Zusammensetzung. „So lässt sich ein Teil der Verluste leider auch auf eine nicht ganz unbeträchtliche Zahl an Todesfällen zurückführen.“

CDU-Generalsekretär Stefan Evers sprach mit Blick auf das Minus bei seiner Partei von „üblichen Karteibereinigungen zum Jahresanfang“ und „Sondereffekten zu Nominierungszeiten“. Aktuell stiegen die Beitrittszahlen wieder. AfD-Vize Ronald Gläser sieht eine „enttäuschte Erwartungshaltung“ und eine aktive Bereinigung der Kartei um Nichtzahler als Hauptgründe für den Mitgliederrückgang. „Es gibt allerdings auch einige vielversprechende Neuaufnahmen.“