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Brände Hakenkreuzschmiererei bei abgebranntem Turm

Die Kuppel des historischen Neutorturms in Arnstadt wurde durch ein Feuer zerstört. Nun wurde bekannt, dass es dort mehrfach gebrannt hat - und eine Hakenkreuzschmiererei wurde gefunden.

Von dpa Aktualisiert: 16.04.2024, 17:19
Feuerwehrkräfte sind an der Spitze vom historischen Neutorturm in Arnstadt auf einer Leiter zu sehen.
Feuerwehrkräfte sind an der Spitze vom historischen Neutorturm in Arnstadt auf einer Leiter zu sehen. Christopher Kissmann/dpa

Arnstadt (dpa/th) - - In der Nacht vor der Zerstörung der Kuppel des mittelalterlichen Neutorturms in Arnstadt durch Flammen hat es nach Polizeiangaben an dem Gebäude bereits andere Brände gegeben. Zudem sei an der historischen Stadtmauer in der Nähe des Turms inzwischen eine Hakenkreuzschmiererei entdeckt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. „Ob ein Bezug zwischen dem Hakenkreuz und dem Brandgeschehen existiert, ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.“ Bei einem 24 Jahre alten Tatverdächtigen aus Arnstadt habe es bereits vor zwei Tagen eine Wohnungsdurchsuchung gegeben. 

Die Ermittlungen liefen noch - es würden Zeugen sowie Fotos und Videos gesucht, die Hinweise auf mögliche Täter geben könnten, erklärte die Polizei. 

Noch vor dem verheerenden Brand in der Turmkuppel am Sonntagmorgen gab es in der Nacht nach Polizeiangaben Brände im Bereich des Turms und der Stadtmauer. Die Polizei sprach von mehreren Branddelikten - die Feuerwehr habe gelöscht. Die Turmspitze war am Sonntag gegen 8.00 Uhr in Flammen aufgegangen. 

Die Stadt und Bürger wollen die abgebrannte Kuppel des Neutorturms in Arnstadt neu entstehen lassen. Es wurde auch ein städtisches Spendenkonto eingerichtet. Zur Schadenshöhe hat die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben ein Gutachten in Auftrag gegeben. Der Turm, der Teil der historischen Stadtmauer ist, sei versichert. 

Bob-Olympiasieger André Lange, der im Ilm-Kreis bei der Kommunalwahl als Landrat kandidiert, kündigte an, er wolle sein erstes WM-Gold für den Wiederaufbau des Neutorturms spenden. „Ich möchte keinen Katastrophentourismus betreiben und möchte nicht nur betroffen dastehen, deshalb habe ich mich entschieden, meine allererste WM-Goldmedaille zu versteigern“, erklärte der er 50-Jährige. Der viermalige Olympiasieger und achtmalige Weltmeister errang das Gold 2000 mit seinen Anschiebern Lars Behrendt, René Hoppe und Carsten Embach 2000 in Altenberg.