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Zeckenstiche Hälfte aller Borreliose- und FSME-Fälle in den Sommerferien

Draußen spielen, Schwimmbad, Wanderurlaub - in den Sommerferien zog es viele Menschen ins Freie. Mitunter endete der Aufenthalt in der Natur mit einem Zeckenstich.

Von dpa 11.08.2025, 11:08
Ob Wald, Bergwiese oder heimischer Garten - der Gemeine Holzbock, die hierzulande wohl bekannteste Zeckenart, kommt überall vor. (Archivfoto)
Ob Wald, Bergwiese oder heimischer Garten - der Gemeine Holzbock, die hierzulande wohl bekannteste Zeckenart, kommt überall vor. (Archivfoto) Julian Stratenschulte/dpa

Erfurt - Etwa die Hälfte der bislang in diesem Jahr gemeldeten Borreliose-Fälle hat sich in Thüringen in den Sommerferien ereignet. In den vergangenen sechs Ferienwochen seien 142 Fälle der von infizierten Zecken übertragenen bakteriellen Erkrankung erfasst worden – bei 282 gemeldeten Borreliose-Infektionen insgesamt, teilte die Krankenkasse Barmer mit. Sie berief sich auf Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI). 

Ein ähnliches Verhältnis, allerdings in deutlich geringeren Dimensionen, zeigt sich auch bei der selteneren Virus-Erkrankung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Von zehn seit Jahresbeginn bis zum Ferienende gemeldeten Infektionen entfielen demnach fünf auf den Zeitraum der Sommerferien. 

Dunkelziffer bei Borreliose

Die von bestimmten Bakterien (Borrelien) ausgelöste Borreliose ist die am häufigsten durch Zeckenstiche übertragene Infektionskrankheit in Deutschland. Typisches Anzeichen ist ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber. Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika, eine Schutzimpfung gibt es nicht. Außer den beim RKI erfassten Fällen ist von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen. 

Auslöser der FSME sind Viren, die bei Stichen durch infizierte Zecken übertragen werden. Die Symptome reichen von einer grippeähnlichen Erkrankung bis zur Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks. Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung. Im gesamten Jahresverlauf 2024 waren für Thüringen laut RKI 399 Borreliose- und 13 FSME-Infektionen erfasst worden.