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2. Fußball-Bundesliga Hohe Erwartungen an Titz in Hannover: Nur der Aufstieg zählt

Christian Titz übernimmt eine ambitionierte Aufgabe bei Hannover 96. Der 54-Jährige soll den Verein endlich wieder in die Bundesliga zurückführen. Er wünscht sich zunächst einmal eines: Zeit.

Von Claas Hennig, dpa Aktualisiert: 20.06.2025, 13:14
Haben viel vor: Neu-Trainer Christian Titz (r) und Hannovers Geschäftsführer Marcus Mann
Haben viel vor: Neu-Trainer Christian Titz (r) und Hannovers Geschäftsführer Marcus Mann Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Um den neuen Hoffnungsträger von Fußball-Zweitligist Hannover 96 zu überzeugen, reiste Geschäftsführer Marcus Mann für einen Tag sogar bis Ibiza. Dort weilte Christian Titz und erholte sich von seiner letzten Saison beim Ligarivalen 1. FC Magdeburg. In einem stundenlangen Gespräch schaffte es Mann, den 54-Jährigen für das Projekt in Hannover zu gewinnen. 

„Uns war es, extrem wichtig gewesen, dass wir eine Lösung finden“, sagte Mann bei der offiziellen Vorstellung des neuen Hoffnungsträgers. Eine Besetzung, mit der 96 „längerfristig“ wieder zusammenarbeiten könnten. Nachdem durchgesickert sei, „dass sich Christian eventuell eine neue Herausforderung vorstellen kann, gab es natürlich sofort die Kontaktaufnahme“.

Kind macht Druck

Auch wenn Titz und Mann das Wort Aufstieg als Zielsetzung (noch) vermieden, ist ihnen klar, dass nichts anderes als die Rückkehr in die Bundesliga im siebten Anlauf zählt. „Also uns sind die Wünsche, die Ambitionen und die Ziele hier im Umfeld natürlich bekannt“, sagte Mann. „Ich glaube, es bringt uns nicht weiter, wenn in jedem Artikel 27 Mal das Wort Aufstieg steht.“

Zuletzt hatte Aufsichtsratschef und Hauptgesellschafter Martin Kind (81) der „Bild“ unmissverständlich seine Erwartungen deutlich gemacht: „Wir wollen aufsteigen. Natürlich! Ja, das bleibt das große Ziel. Herr Mann, der Trainer und das Team sind jetzt gefordert.“

Titz gab sich bei seinem ersten Auftritt als Hannover-Trainer defensiver als der mächtige 96-Mann. Der Coach sprach vom Reiz, „hier die Möglichkeit zu haben, jetzt noch mal gemeinsam eine Mannschaft mitzuentwickeln und wieder aufzubauen“. Und blieb dabei im Vagen. 

Erfolgreich beim 1. FC Magdeburg

Dass dies nicht auf Dauer der Anspruch ist, weiß auch er. Es sei kein Geheimnis, wenn ein Verein ein Stück weit größer ist, mit den Jahren bei den Zuschauern und Fans gerne auch das Anspruchsdenken größer sei. „Also lassen Sie mir da die Zeit auch, auch hier den Verein und die Menschen kennenzulernen“, sagte er. 

Ob ihm die Zeit vom Umfeld gegeben wird, wird sich zeigen. Dass Titz eine Mannschaft entwickeln kann, bewies er bei seiner letzten Station in Magdeburg. Viereinhalb Jahre war er dort, führte das Team aus der Abstiegszone der 3. Liga bis in die 2. Bundesliga. In der vergangenen Saison spielte er mit den Magdeburgern bis in die Schlussphase noch um den Aufstieg mit. 

Umso überraschender, dass er zum Saisonende seinen Abschied verkündete. „Ich bin im Guten gegangen“, versicherte Titz. „Ich freue mich, dass wir uns wiedersehen können, aufeinandertreffen und wünsche ihnen, dass die Fans weiter ihren Verein unterstützen.“

Vertrag zunächst für zwei Jahre

In Hannover hat Titz einen Vertrag bis 2027 - plus Option. Mit ihm kommt Co-Trainer André Kilian (38) in die niedersächsische Landeshauptstadt, der auch schon beim Hamburger SV und Rot-Weiss Essen sein Assistent gewesen war. 

 

 

Die 96er verpassten in der vergangenen Saison zum sechsten Mal nacheinander ihr großes Ziel Erstliga-Rückkehr. Der Club beschäftigte allein in der vergangenen Saison drei Trainer: Stefan Leitl, André Breitenreiter und Lars Barlemann.

Trainingsauftakt am Samstag

In Hannover soll Titz mit seinem offensiven Spielstil für Begeisterung und Erfolg sorgen und junge Spieler entwickeln. Der Kader steht in jedem Fall vor einem Umbruch. Zum Trainingsstart am Samstag (11.15 Uhr) lässt sich kaum sagen, wie die Mannschaft zum Saisonbeginn tatsächlich aussieht. 

Mann gab die Marschroute für die kommenden Wochen vor: „An allererster Stelle steht erst mal immer die Arbeit, die inhaltliche Arbeit mit der Mannschaft auf dem Trainingsfeld und dann eben im Spiel.“ Am Ende soll der Aufstieg folgen.