1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Nach Umfrageergebnissen: Haseloff warnt: „Es geht ums Ganze. Wir oder die“

Nach Umfrageergebnissen Haseloff warnt: „Es geht ums Ganze. Wir oder die“

Ministerpräsident Haseloff sieht angesichts starker AfD-Umfragewerte Reformbedarf. Von der politischen Mitte fordert er mehr Geschlossenheit.

Von dpa 01.10.2025, 00:01
Reiner Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt. (Archivbild)
Reiner Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Angesichts des Umfragehochs der AfD fordert Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff tiefgreifende Reformen. „Deutschland braucht eine neue Grundjustierung“, sagte der CDU-Politiker dem Magazin „Stern“. Die AfD wolle ein „völlig anderes Land“ - mit Folgen für Bildung, Finanzen, Polizei und Justiz.

Nach einer Anfang September veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap liegt die AfD in Sachsen-Anhalt bei 39 Prozent – weit vor der CDU mit 27 Prozent. „Das einzige Positive an dieser Umfrage ist, dass jetzt alle wissen: Es geht ums Ganze. Wir oder die“, so Haseloff. Eine Zusammenarbeit mit der im Land als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei schloss er aus. Im kommenden Jahr steht die Landtagswahl an. Der seit 2011 amtierende Ministerpräsident Haseloff hatte seinen Rückzug für das kommende Jahr bereits angekündigt.

Der 71-Jährige mahnte Zusammenhalt in der politischen Mitte an. Wo diese zusammenstehe, „wird dort auch kein AfD-Ministerpräsident sitzen“. Denn die Partei sei nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern bundesweit auf dem Vormarsch. „Ein System kann an der Wahlurne zu Fall gebracht werden“, so Haseloff im Interview mit dem „Stern“.

Deutschland keine Weltspitze mehr

Der CDU-Politiker zeigte sich zugleich besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. „Made in Germany hat kein Abo darauf, als Qualitätsmerkmal zu gelten“, sagte er. Deutschland habe zwar den „komfortabelsten Sozialstaat der Welt“, sei aber „wirtschaftlich nicht mehr Weltspitze“.