Nach Goslar Heimatbund fordert Bleiuntersuchung auch für Kreis Göttingen
Eine Studie zeigte: Kinder im Landkreis Goslar haben oft viel Blei im Blut. Für den benachbarten Landkreis Göttingen wird nun auch so eine Studie gefordert. Die Verwaltung reagierte bereits.

Göttingen/Goslar - Haben auch Kinder im Landkreis Göttingen mehr Blei im Blut? Dieser Frage sollte nach Ansicht des Niedersächsischen Heimatbundes mit einer Untersuchung nachgegangen werden. Das teilte der Verein mit. Erst vor einigen Tagen veröffentlichte der benachbarte Landkreis Goslar eine Studie, laut der bei der Hälfte der dort lebenden Kinder eine erhöhte Bleikonzentration im Blut festgestellt wurde.
Hintergrund ist den Angaben nach die Bergbauvergangenheit im Harz. Dadurch seien trotz Sanierungsarbeiten immer noch viele Böden mit Blei belastet, teilte der Landkreis Goslar mit. Eine hohe Belastung mit Blei kann unter anderem das Krebsrisiko erhöhen, auf das Nervensystem schlagen oder Nierenschäden verursachen.
Hinweise auf Bleibelastung auch im Kreis Göttingen
Da ein Teil des Harzes auch im Landkreis Göttingen liegt, sollten nach Ansicht des Heimatbundes diese Auswirkungen auch dort überprüft werden. Zudem: Bei einer Untersuchung von 16 Kindern in Bad Grund Ende der 1990er Jahre habe es bereits Hinweise auf höhere Bleiwerte gegeben. Das geht aus der Roten Mappe hervor, wie der Harzer Umweltschützer Friedhart Knolle zusammenfasst. Das seit 1960 jährlich erscheinende Heft des Heimatbundes ist eine Bestandsaufnahme der Situation der Heimatpflege und richtet sich unter anderem an die Landesregierung.
Die Stadt Göttingen teilte jedoch bereits mit, dass es derzeit keine Pläne gebe, einer möglichen Bleibelastung im Landkreis nachzugehen. „Seitens des Gesundheitsamtes in Göttingen ist eine derartige Studie derzeit nicht geplant“, teilte ein Stadtsprecher mit. Das Gesundheitsamt der Stadt ist auch für den Landkreis zuständig.