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Kontrollen und Beschwerden Heimaufsicht Sachsen-Anhalt: Mehr Mängel in der Pflege

Es gibt zahlreiche beschwerdefreie Pflegeeinrichtungen. Dennoch werden regelmäßig Mängel gefunden - es geht um Personal, Pflege und Betreuung.

Von dpa 31.07.2025, 11:23
Die Heimaufsicht des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr 507 Prüfungen in Pflegeeinrichtungen und gemeinschaftlichen Wohnformen durchgeführt. (Symbolbild)
Die Heimaufsicht des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr 507 Prüfungen in Pflegeeinrichtungen und gemeinschaftlichen Wohnformen durchgeführt. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa

Halle - Behördenmitarbeiter haben zuletzt mehr Mängel in den Pflegeheimen in Sachsen-Anhalt festgestellt. Im vergangenen Jahr seien es 1.239 gewesen - nach 1.145 im Jahr 2023, teilte die Heimaufsicht des Landesverwaltungsamts in Halle mit. Bei einem Drittel der festgestellten Mängel sei es um personelle Anforderungen gegangen, bei mehr als einem Viertel um Pflege und Betreuung. Die Heimaufsicht führte demnach 507 Prüfungen in Pflegeeinrichtungen und gemeinschaftlichen Wohnformen durch, das waren ähnlich viele wie im Vorjahr. 

Aber auch die Anlassprüfungen nach Beschwerden von Angehörigen oder Bewohnern sowie des eigenen Personals hätten um knapp 15 Prozent zugenommen von 780 auf nun 915. 

Zunehmender Personal- und Fachkräftemangel

„Vor dem Hintergrund der Analyse von Mängeln und Beschwerden wird deutlich, dass die Einrichtungen mit zunehmendem Personal- und Fachkräftemangel oder der digitalen Transformation mit dem Anschluss an die Telematikinfrastruktur sich großen Herausforderungen zu stellen haben“, teilte das Landesverwaltungsamt mit.

In Sachsen-Anhalt gab es den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 39.000 Pflegeheimplätze in 686 stationären Einrichtungen. Das waren zwei weniger als noch 2023. „Diese leicht rückgängigen Zahlen sind vor allem in Standortverlagerungen oder Umwandlungen in ambulante Einrichtungen begründet“, hieß es. 

Mehr Individualität und Selbstbestimmtheit sind gefragt

Der Präsident des Landesverwaltungsamts, Thomas Pleye, erklärte: „Ein Trend zu mehr ambulanten Einrichtungen verzeichnen wir seit einigen Jahren. Größere Individualität und Selbstbestimmtheit sind dabei ausschlaggebende Argumente bei der Wahl dieser Wohnform. Auch die Ähnlichkeit zum häuslichen Umfeld, die bessere Einbindung sozialer Netzwerke, die Einbindung in das Quartier und die individuellere Wahl von Leistungen und Leistungserbringern sind weitere Gründe.“

Im vergangenen Jahr gab es im Land 344 solcher Einrichtungen mit 2.827 Plätzen. Dazu zählen das betreute Wohnen und auch selbstorganisierte Wohngemeinschaften. 2018 hatte die Zahl solcher Einrichtungen den Angaben zufolge noch bei 112 gelegen mit etwas mehr als 1.000 Plätzen.