2. Fußball-Bundesliga Hertha BSC verspielt Führung in Fürth: „Sehr bitter“
Was für ein Flutlichtspiel. Hertha dominiert zunächst, doch die Fürther schlagen fulminant zurück. Was müssen sich die Berliner ankreiden lassen?

Fürth - Aufstiegskandidat Hertha BSC hat nach einem stürmischen Schlagabtausch bei der abstiegsbedrohten SpVgg Greuther Fürth den nächsten Dämpfer in der 2. Fußball-Bundesliga erlitten. Fünf Tage nach dem verpatzten Heimauftritt gegen den 1. FC Magdeburg (0:2) kam die Mannschaft des früheren Fürther Aufstiegstrainers Stefan Leitl trotz 2:0- und 3:2-Führung im Frankenland nicht über ein am Ende sogar etwas schmeichelhaftes 3:3 (2:1) hinaus.
Zum Auftakt des 16. Spieltags verbesserten sich die Herthaner dennoch auf den sechsten Tabellenrang. Die Fürther sind eine knappe Woche nach dem hart erkämpften 2:2 im Franken-Derby gegen den 1. FC Nürnberg nun 15.
Ein Fürther aus dem Nichts
„Insgesamt war es ein tolles Spiel von zwei Mannschaften, die dieses Spiel gewinnen wollten“, resümierte Leitl, der mit der ersten Hälfte seines Teams noch „sehr zufrieden“ war. „Am Ende ist es mir ein Tick zu offen, um auswärts drei Punkte mitzunehmen.“
Jeweils nach einer Vorlage von Michaël Cuisance sorgten der frühere Fürther Fabian Reese (33. Minute) und Luca Schuler (36.) für einen Doppelschlag der Berliner. Quasi aus dem Nichts machte mit einer Einzelaktion Branimir Hrgota (42.) die Partie vor 12.276 Zuschauern wieder spannend.
Leitl und Vogel arbeiteten einst zusammen
Hrgotas Flanke vollendete Felix Klaus (58.) in einer wilden Partie mit seinem siebten Saisontor volley zum Ausgleich. Schulers (62.) Drehschuss zur erneuten Berliner Führung konterten die in der zweiten Hälfte deutlich agileren Fürther durch das Joker-Tor von Dennis Srbeny (81.).
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hergeschenkt“, meinte Reese verärgert. „Es ist sehr bitter, dass wir hier zwei Punkte verschenken. Wir haben gemeinschaftlich nicht gut verteidigt. Das müssen wir uns ankreiden lassen.“
Leitl und Heiko Vogel begrüßten sich vor dem Anpfiff herzlich, sie kennen sich schließlich schon lange. Als Leitl noch im Mittelfeld des FC Ingolstadt auflief (2007 bis 2013), war Vogel der Assistent des damaligen Trainers Thorsten Fink.
Fürth gibt sich nicht geschlagen
Auf dem Rasen gaben dann erstmal nur die spielfreudigen Herthaner gegen die schlechteste Defensive der Liga den Ton an. Die erste vermeintliche Führung durch Reese (26.) wurde wegen Abseits nachträglich vom Videoreferee noch annulliert. Wenige Minuten später belohnte sich Leitls Mannschaft aber.
Die Franken, bei denen Vogel seiner kämpferischen Derby-Startelf vertraute, ließen aber nicht locker. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung bestrafte Stürmer Srbeny die Gäste, die nach dem Wechsel zu wenig für den Sieg taten.