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Bundesliga Herthas Durchhalteparole: „Die Chance ist noch da“

Sechs Punkte auf den Relegationsplatz und Rang 15 - es braucht wohl schon ein kleines Fußball-Wunder. Der Auftritt beim FC Bayern macht Hertha aber Mut - fürs kommende Fast-Finale.

Von Jens Marx und Christian Kunz, dpa 01.05.2023, 14:40
Herthas Trainer Pal Dardai verfolgt das Spiel am Spielfeldrand.
Herthas Trainer Pal Dardai verfolgt das Spiel am Spielfeldrand. Sven Hoppe/dpa

München - Aufgeben gilt nicht unter Pal Dardai. Und das haben die Profis der immer bedrohlicher abgehängten Hertha verinnerlicht. „Die Chance ist noch da“, bekundete zumindest Mittelfeldakteur Maximilian Mittelstädt. Jedem beim Berliner Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga ist aber auch klar: In wenigen Tagen kann die Chance praktisch dahin sein. Am Samstag um 15.30 Uhr (Sky) kommt es zu der Partie, die für Dardais heikel-schwere Rettungsmission und den Verbleib von Hertha BSC im Oberhaus Finalcharakter hat, wenn der VfB Stuttgart im Olympiastadion antritt. 

Die Schwaben sind Tabellen-15., auf dem rettenden Rang, aber sechs Punkte entfernt, ebenso wie der VfL Bochum auf dem Relegationsplatz. Der FC Schalke 04 ist als 17. auch schon fünf Punkte weg. „Es gibt keine Ausreden, wir wollen und müssen jetzt beweisen, dass wir auch solche Siege einfahren können und möchten“, sagte Hertha-Angreifer Dodi Lukébakio: „Wir kennen die Resultate des Spieltages und wissen, was wir schaffen müssen.“ Stuttgart hatte vor dem Auftritt der Herthaner gewonnen, Schalke ebenfalls und Bochum ein Remis geschafft. 

Ein Unentschieden konnten die Berliner ihrerseits beim eigentlich übermächtigen Gegner FC Bayern weit über eine Stunde halten. „Der Plan war, 60 bis 70 Minuten gut zu verteidigen. Das hat meine Mannschaft überragend gemacht“, lobte Dardai und erklärte den weiteren Plan: „Danach wollten wir durch einen Lucky Punch mit einem guten Ergebnis nach Hause fahren.“ Problem nur, bei der Umsetzung durchkreuzten „die Tore aus dem Nichts“ die Strategie des Ungarn in München. Serge Gnarby (69. Minute) und Kingsley Coman (79.) sorgten für eine 0:2-Niederlage der Hertha. 

Eine, an der sich die Mannschaft aber aufrichtet. Sie hätten wenig zugelassen und seien gut gegen den Ball gewesen, betonte Florian Niederlechner. „Genau so muss man im Abstiegskampf auftreten. Das sind die Basics und die müssen wir auf dem Platz zeigen. Wenn wir die nächste Woche gegen Stuttgart bei einem ganz wichtigen Spiel bringen und alles rausfeuern, dann bin ich zuversichtlich.“ 

Noch auf dem Platz hatte Dardai seine Profis um sich versammelt und eingestimmt auf die kommende Partie. „Ich habe ihnen gesagt: Jungs, ich habe heute eine Mannschaft gesehen, dafür gibt es Lob.“ 

Sie hätten das umgesetzt, was sie sich vorgenommen hatten, erklärte Mittelstädt: „Eng zu stehen und eklig zu sein. Diese defensive Stabilität müssen wir mitnehmen und alles in diese letzten Partien reinhauen, in denen es mit den Fans im Rücken eben auch gegen direkte Konkurrenten geht.“ Nach einem trainingsfreien Tag der Arbeit beginnt für die Hertha am Dienstag die Vorbereitung auf das Wegweiser-Spiel gegen den VfB, der das Hinspiel 2:1 gewonnen hatte. 

Auf einen Sieg in der Meisterschaft warten die Herthaner nun schon seit dem 25. Februar und dem 2:0 gegen den FC Augsburg. Von den nachfolgenden acht Partien verloren die Berliner sechs, mit dem dritten Engagement von Dardai schaffte der Club auch noch nicht die Ergebniswende. Damit es am Samstag soweit ist, will der 47-Jährige in dieser Woche vor allem die Offensive weiter schulen und alles reinschmeißen gegen Stuttgart.