Unwetter Hochwasser-Evakuierung beendet: Bewohner dürfen zurück
Die Gemeinde Lilienthal ist besonders heftig vom Hochwasser betroffen. Doch am Sonntag gab es ein Aufatmen. Weil der Deich hält, dürfen vor der Frostperiode knapp 100 Menschen wieder in ihre Wohnungen.
Lilienthal - Knapp 100 Bewohner von Lilienthal bei Bremen dürfen nach tagelanger Evakuierung wegen Hochwassers am Sonntagnachmittag in ihre Häuser zurückkehren. Das Betretungs- und Aufenthaltsverbot um den Bereich Stadskanaal sei um 15.00 Uhr aufgehoben worden, sagte eine Gemeindesprecherin. Seitdem gebe es dort auch wieder Strom. „Damit können nun alle Lilienthaler Wohnungen wieder beheizt werden, bevor die mehrtägige Frostperiode größeren Schaden an der Bausubstanz anrichten kann“, sagte Bürgermeister Kim Fürwentsches (Grüne).
Die Bewohner hatten laut einer Gemeindesprecherin seit dem 28. Dezember ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr betreten dürfen. Hintergrund war, dass der Deich hinter den Wohngebäuden durch den hohen Wasserstand der Wörpe „extrem aufgeweicht“ war.
Nach Rücksprache mit dem Landkreis Osterholz sei das Trinkwasser in den evakuierten Gebäuden unbedenklich, auch wenn es leichte Verfärbungen oder Geruch aufweisen könne, hieß es weiter. Es werde empfohlen, das Wasser einige Sekunden laufen zu lassen, bis die Leitungen durchgespült seien. Anwohnerinnen und Anwohner wurden zudem gebeten, beim Betreten ihrer Häuser vorsichtig und aufmerksam zu seien. Sollten sie ungewöhnliche Gerüche wie Gas oder auch Geräusche wahrnehmen, sollte das Gebäude verlassen und die Feuerwehr informiert werden.
Das ehemalige Evakuierungsgebiet wird weiterhin durch riesige Sandsäcke („Bigbags“) gesichert. Die Wasserschutzbarriere soll voraussichtlich bis Ende März aufgebaut bleiben, weil dann erst die Sturmflutsaison endet.
Zunächst hatten sogar 338 Personen in Sicherheit gebracht werden müssen. Die Freiwillige Feuerwehr stabilisierte und erhöhte den Deich zunächst mit Sandsäcken. Nachdem die zweite Wasserschutzbarriere aus „Bigbags“ errichtet worden war, konnten viele Anwohner bereits am Neujahrsmorgen in ihre Wohnungen zurückkehren.