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Fußball-Bundesliga Horrorverletzung überschattet späten BVB-Sieg gegen Köln

Köln ärgert Dortmund lange, verliert am Ende aber dramatisch. Zudem muss der Aufsteiger um Timo Hübers bangen. Der Abwehrspieler verletzt sich in der Schlussphase wohl schwer.

Von Maximilian Wendl, dpa Aktualisiert: 25.10.2025, 21:18
Timo Hübers wird nach seiner schweren Knieverletzung vom Platz getragen.
Timo Hübers wird nach seiner schweren Knieverletzung vom Platz getragen. Bernd Thissen/dpa

Dortmund - Extremer könnten die Gefühlsunterschiede an diesem Abend nicht sein: Während die Dortmunder erleichtert und euphorisch den Last-Minute-Sieg über Köln feierten, waren die FC-Fußballer nicht nur wegen des 0:1 geschockt. Verteidiger Timo Hübers hatte sich kurz vor Schluss heftig das Knie verdreht und musste von Sanitätern vom Platz getragen werden. Vor dem Stadion wartete schon ein Krankenwagen mit Blaulicht. „Er ist aufgewühlt und weint, weil er starke Schmerzen hat“, sagte Trainer Lukas Kwasniok nach Abpfiff bei Sky und prognostizierte, dass Hübers „Monate ausfallen“ werde.

Eine genaue Diagnose gab es zunächst nicht - der Schock bei den Kölnern aber saß tief. Torhüter Marvin Schwäbe sprach von einem „rundum beschissenen Abend“ und sagte: „Einen Mitspieler so leiden zu sehen und zu wissen, dass es nicht gut aussieht, will man nicht.“ Eric Martel stand bei der Aktion neben Hübers und wollte gar nicht genau hinschauen zum betroffenen Knie.

Dortmund freut sich über Happy End nach „Willensleistung“

Auch den Dortmundern tat die Verletzung von Hübers leid. Sie allerdings konnten sich auch über den Sieg freuen, den Nationalspieler Maximilian Beier erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch sein Tor rettete. „Das war eine Willensleistung“, sagte der Matchwinner. Trainer Niko Kovac meinte erleichtert und breit grinsend: „Ich habe den Jungs gerade gesagt: Das könnt ihr mir nicht allzu oft antun. Da geht die Pumpe.“

In der Tabelle bleibt der BVB am Spitzenduo aus München und Leipzig dran und darf gleichzeitig auch mit Selbstvertrauen in die schwere Aufgabe im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt am Dienstag (18.30 Uhr/Sky und ZDF) gehen.

Wenige Tage nach dem 4:2-Auswärtserfolg gegen Kopenhagen in der Champions League fehlten den Dortmundern lange Zeit Tempo und Durchschlagskraft. Zwar waren sie vor 81.365 Zuschauern dominant, machten aus ihrer Überlegenheit über weite Strecken zu wenig, bis Beier die Heimfans erlöste.

Zumindest vorübergehend auf Rang drei

Sportchef Lars Ricken hatte vor dem Anpfiff in einem Sky-Interview noch erklärt, dass sich die Borussia „vor niemandem verstecken“ müsse. „Unser Anspruch ist es, souverän die Champions-League-Plätze zu erreichen.“ Zumindest vorübergehend klettert der BVB auf den dritten Rang.

Die Domstädter zeigten einmal mehr, wie unangenehm sie einem Topteam entgegentreten können. In diesem Wissen empfangen sie am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ARD) in ihrem Zweitrunden-Duell die Bayern. 

Kwasniok hofft auf die „kleinen Momente“

„Es gibt aber auch immer die kleinen Momente, die solche Spiele kippen können“, hatte Lukas Kwasniok erklärt. Und einer dieser vom FC-Coach angesprochenen Momente bot sich den Gästen nach 19 Minuten. Der hoch veranlagte und zuletzt so stark aufspielende Saïd El Mala entwischte nach einer Kölner Balleroberung der BVB-Defensive, schob den Ball aber Zentimeter am langen Pfosten vorbei. 

Die Dortmunder ließen sich im Spielaufbau immer wieder viel Zeit und verschleppten so das Spiel. Wenn sie dann aber mal den Weg in die Offensive etwas zackiger suchten, wurde es auch gefährlich. Karim Adeyemi machte nach etwas mehr als einer halben Stunde fast alles richtig: Er setzte sich mit Tempo gegen seinen Gegenspieler Cenk Özkacar durch, fand dann aber keinen Weg am herausstürzenden Marvin Schwäbe vorbei. 

„Lebensversicherung“ Guirassy tut sich schwer

Und BVB-Topscorer Serhou Guirassy, der trotz seiner Durststrecke von Coach Kovac als „Lebensversicherung“ betitelt wurde? Der Angreifer wartet seit dem 13. September auf ein Erfolgserlebnis in der Liga und mühte sich auch gegen Köln. Zwar schirmte er häufig den Ball ab und kreierte mit geschickten Ablagen Möglichkeiten für seine Mitspieler. Ebenso häufig rieb er sich aber in Zweikämpfen auf, lief sich fest oder segelte unter Flanken aus dem Halbfeld durch.

Kurz nach Wiederbeginn war der Torjäger dann aber ganz nah dran. Über Adeyemi gelangte der Ball zu Guirassy, der frei vor dem Tor an Schwäbe scheiterte - die beste Chance der Gastgeber (53.). Die Dortmunder erhöhten nun die Schlagzahl etwas und prompt bekam der Kölner Keeper mehr zu tun: Auch bei einem Versuch von Felix Nmecha riss Schwäbe noch rechtzeitig eine Hand nach oben (62.). Die Borussia versuchte es weiter - und kam nach dem Hübers-Ausfall und der daraus entstandenen Überzahl zum Siegtor durch Beier.