Lohnentwicklung Inflation frisst Lohnerhöhungen nicht mehr auf
Lohnerhöhungen sind in letzter Zeit oft verpufft, weil die Verbraucherpreise schneller stiegen. Das ist bisher in diesem Jahr anders.

Erfurt - In Thüringen sind im ersten Quartal dieses Jahres die Löhne schneller gestiegen als die Verbraucherpreise. Die Reallöhne fielen 1,7 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Landesamt in Erfurt mit. Damit haben Arbeitnehmer etwas mehr finanziellen Spielraum als vor einem Jahr - ihre Kaufkraft hat sich verbessert. Lohnerhöhungen waren in der jüngeren Vergangenheit oft verpufft, weil die Verbraucherpreise schneller stiegen.
Nach den Daten des Landesamtes haben sich die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der Thüringer Arbeitnehmer im Zeitraum von Januar bis Ende März im Schnitt um 3,8 Prozent erhöht. Dem sogenannten Nominallohnanstieg stand ein Anstieg der Verbraucherpreise um 1,9 Prozent gegenüber. Das Landesamt arbeitet bei der Berechnung mit Indexwerten von Nominallöhnen und Verbraucherpreisen, die ins Verhältnis gesetzt werden. Daraus resultiert die Differenz von 0,2 Punkten bei den Reallöhnen.
Der im Vergleich zu den Vorjahresquartalen relativ moderate Anstieg der Nominallöhne dürfte mit dem Wegfall der steuer- und abgabefreien Inflationsausgleichsprämie zu tun, die bis Ende 2024 gezahlt werden konnte.