Personalwechsel Jenoptik: Auch Aufsichtsratschef kündigt Rückzug an
Schwache Halbleiternachfrage, sinkender Umsatz: Bei Jenoptik bröckelt die Führungsetage. Wer übernimmt jetzt das Steuer im ostdeutschen SDax-Unternehmen?

Jena - Bei der börsennotierten Jenoptik AG steht nun auch ein personeller Wechsel an der Aufsichtsratsspitze an. Nach dem angekündigten Weggang von Vorstandschef Stefan Traeger hat jetzt der Jenoptik-Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Wierlacher seinen Rückzug aus dem Gremium angekündigt. Er werde sein Amt zum 29. Dezember dieses Jahres niederlegen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Jena mit.
Der Aufsichtsrat wolle zeitnah einen Nachfolger wählen, hieß es. Zu den Gründen des Rückzugs von Wierlacher wurden keine Angaben gemacht. Der Chef der Thüringer Aufbaubank hatte 2015 den Vorsitz des Gremiums übernommen. Die Aufbaubank hält über die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG indirekt rund elf Prozent der Jenoptik-Aktien und ist damit größter Einzelaktionär.
Vorstandschef geht im Februar
Ende November war bereits bekanntgeworden, dass Vorstandschef Traeger den Technologiekonzern vorzeitig verlässt. Sein Ausscheiden ist für den 15. Februar nächsten Jahres angekündigt. Zu den Gründen seines Rückzugs wurden ebenfalls keine Angaben gemacht.
Jenoptik befindet sich derzeit in wirtschaftlich schwierigem Fahrwasser. Dem Unternehmen macht insbesondere die schwache Nachfrage aus der Halbleiterindustrie zu schaffen. In den ersten drei Quartalen erwirtschaftete das Optik-Unternehmen einen Umsatz von 753,2 Millionen Euro - 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Jenoptik gehört zu den wenigen börsennotierten Technologieunternehmen in Ostdeutschland und ist im SDax gelistet. Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für industrielle Anwendungen sowie Laser und Ausrüstungen für die Verkehrsüberwachung.