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Kriminalität Jugendlicher soll rund 80 Bombendrohungen verschickt haben

Die Staatsanwaltschaft in Halle ermittelt derzeit gegen einen 16-Jährigen aus der Saalestadt. Zuletzt wurden Jugendliche aus anderen Bundesländern für ähnliche Taten verurteilt.

Von dpa 21.11.2025, 11:58
Ein Jugendlicher soll rund 80 Bombendrohungen verschickt haben. (Symbolbild)
Ein Jugendlicher soll rund 80 Bombendrohungen verschickt haben. (Symbolbild) Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Halle - Die Staatsanwaltschaft in Halle ermittelt gegen einen 16-Jährigen, der bundesweit per Mail Bombendrohungen verschickt haben soll. Es handle sich um 80 Drohungen im Zeitraum von Juli bis September dieses Jahres, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet. 

Dem jungen Mann aus Halle werde vorgeworfen, den öffentlichen Frieden durch Androhungen von Straftaten gestört zu haben, sagte die Sprecherin. Die Mails soll der Beschuldigte „vornehmlich“ an Schulen und Kliniken in Deutschland versendet haben. Darin soll er mit „Bombenexplosionen“ gedroht haben. 

Bundesweit zuletzt viele Drohungen

In den vergangenen Monaten hatte es in Sachsen-Anhalt und auch in anderen Bundesländern immer wieder Bombendrohungen gegeben, etwa Anfang Mai in der Innenstadt von Halle. Eine Bombe fand die Polizei jedoch nicht. 

Ermittler vermuteten Ende Mai dieses Jahres ein bundesweites Phänomen und einen Zusammenhang mit Abiturprüfungen. Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte damals, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern. 

Jugendliche in ähnlichen Fällen verurteilt

Ende Juli dieses Jahres hatte das Landgericht in Stuttgart zwei junge Männer zu Jugendstrafen verurteilt, weil sie deutschlandweit mit Bombendrohungen gegen Schulen, Behörden und Religionsgemeinschaften für Angst gesorgt hatten. Die Männer waren beide 21 Jahre alt und kamen aus Baden-Württemberg und Hamburg. Sie sind nach Ansicht des Gerichts für mehr als 50 Bombendrohungen im Herbst 2023 verantwortlich. Damit lösten sie teils große Polizeieinsätze aus.

Im Zuge der Ermittlungen in Halle habe es auch eine Wohnungsdurchsuchung gegeben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Dabei seien mehrere Speichermedien - unter anderem ein Mobiltelefon - sichergestellt worden. Diese würden derzeit ausgewertet. Um den von der Staatsanwaltschaft beschuldigten Hallenser zu schützen, machten die Beamten keine weiteren Angaben zu dem Fall, so die Sprecherin.