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Straßenfest und Umzug Karneval der Kulturen - buntes Spektakel mit neuer Route

Fantasievolle Kostüme, Musik und Akrobatik: Beim Karneval der Kulturen zeigt sich Berlin von seiner bunten und lebensfrohen Seite. Der Umzug gilt als Höhepunkt des Festes - und bietet einiges Neues.

Von dpa 05.06.2025, 05:15
Die Veranstalter erwarten auch in diesem Jahr Tausende Besucher beim Karneval der Kulturen.
Die Veranstalter erwarten auch in diesem Jahr Tausende Besucher beim Karneval der Kulturen. Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Zum Berliner Karneval der Kulturen an diesem Wochenende werden wieder Zehntausende Besucherinnen und Besucher erwartet. Es gibt viel Bewährtes - aber auch eine große Neuerung. Ein Überblick über das multikulturelle Fest. 

Wann ist der Karneval der Kulturen 2025?

Das Fest beginnt am Freitag (6. Juni) und dauert bis Pfingstmontag (9. Juni). Der traditionelle Umzug erfolgt am Pfingstsonntag. Am Samstag gibt es zudem den Kinderkarneval der Kulturen. Der Umzug der Kinder startet am Mariannenplatz und mündet in ein buntes Familienfest im Görlitzer Park.

Wo ist das Straßenfest? 

Das viertägige Stadtfest vom 6. bis 9. Juni wird sich wie immer in Kreuzberg rund um den Blücherplatz abspielen. Auf drei Bühnen bieten etwa 830 Künstlerinnen und Künstler ein buntes Programm mit Musik, Theater und Performance. Rund 350 Stände mit Kunsthandwerk, Informationen sowie Speisen und Getränken gibt es. 

Was ist neu in diesem Jahr? 

Der als Höhepunkt geltende Umzug zieht in diesem Jahr nach Friedrichshain auf die Frankfurter Allee um. Es sei eine Chance, „neue Bilder in die imposante Straße zu bringen“, sagte Anna-Maria Seifert, Co-Leiterin des Karnevals der Kulturen, der Deutschen Presse-Agentur. Ganz freiwillig ist der Umzug in den Osten Berlins nicht: Durch eine Großbaustelle in der Gneisenaustraße - der ursprünglichen Strecke - war der Karneval gezwungen, einen anderen Umzugsort zu finden. 

Der Umzug startet nun am Sonntag um 13.30 Uhr an der Kreuzung Frankfurter Allee / Proskauer Straße und zieht über die Karl-Marx-Allee. Er endet im Bereich Karl-Marx-Allee / Berolina Straße.

Wie viele Menschen beteiligen sich am Umzug? 

68 Gruppen sind laut Veranstalter in diesem Jahr dabei, 13 davon zum ersten Mal. „Andere sind bereits 20 Jahre und länger dabei“, berichtete Seifert. 22 Gruppen bestehen ausschließlich aus Berlinerinnen und Berlinern, andere bekommen aus anderen Bundesländern Verstärkung. 

Wie viele Besucherinnen und Besucher werden erwartet? 

Im vergangenen Jahr feierten rund 1,1 Millionen Menschen das viertägige Fest. Die Veranstalter hoffen auch in diesem Jahr auf so viele Besucherinnen und Besucher. Etwa 650.000 Menschen werden allein zum Umzug erwartet. 

Wie steht es um das Thema Sicherheit? 

Die Polizei begleitete das multikulturelle Spektakel an allen vier Tagen und wird nach eigenen Angaben „umfangreiche polizeiliche Maßnahmen treffen“. Am Tag des Umzuges sei „mit einer vierstelligen Zahl an Einsatzkräften“ zu rechnen, erklärte Polizeisprecherin Anja Dierschke auf Anfrage. Im vergangenen Jahr waren allein am Umzugstag rund 1.300 Polizistinnen und Polizisten vor Ort.

Sowohl das Straßenfest als auch der Umzug werden laut Polizei „vor widerrechtlich einfahrenden Fahrzeugen geschützt“, etwa mit Sperrelementen und Polizeiautos an Zufahrtsstraßen. Die Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Veranstalter, wie es hieß. Laut Co-Leiterin Seifert wurde das Sicherheitskonzept in diesem Jahr nochmals angepasst. „Wir haben uns bestmöglich vorbereitet und unsere Maßnahmen hochgefahren“, so Seifert. 

Es wird mobile Wachen der Polizei geben. Der Sanitätsdienst der Johanniter wird mit mobilen sowie stationären Unfallhilfestellen auf dem Fest und entlang der Umzugsstrecke dabei sein. 

Welche Rolle spielt die Umwelt? 

Zehntausende Menschen auf engem Raum sind eine Belastung für die Umwelt - und für Anwohnerinnen und Anwohner. Der Veranstalter appelliert darum, Müll möglichst zu vermeiden beziehungsweise anständig zu entsorgen. Auf Glasflaschen sollte verzichtet werden, Zigarettenkippen sollten nicht auf dem Boden landen. Speisen gibt es auf Blatttellern statt Plastik und Getränke in Mehrwegbechern. Nach dem Umzug ist am Pfingstmontag ein „Clean-up“ von Teilnehmern und Besuchern geplant. 

Den Mittelstreifen entlang der neuen Umzugsstrecke bitten die Veranstalter nicht zu betreten. Denn er ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen - und Insektenarten, wie es heißt. 

Was kostet das Fest? 

Das Gesamtbudget für den Karneval der Kulturen 2025 liegt bei rund 2,5 Millionen Euro. Der Berliner Senat stellt laut Veranstalter wie schon im Vorjahr 1,4 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung.

Welchen Anspruch hat der Karneval der Kulturen? 

Der Karneval der Kulturen hat seine Ursprünge 1996. Als Folge von Rassismus und zahlreichen Übergriffen sollte er ein Zeichen sein für Diversität und friedliches Miteinander. „Er setzt sich lautstark für eine faire, freie und pluralistische Gesellschaft ein und versteht sich als positives und politisches Statement, dass uns angesichts aktueller Krisen stärkt und Zusammenhalt stiftet“, heißt es im Verhaltenskodex. 

Die Veranstaltung soll ein friedliches Fest sein. Die rund 4.000 Akteurinnen und Akteure positionieren sich öffentlich „gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung und für einen respektvollen und verantwortlichen Umgang mit allen Lebenswesen und unserer Umwelt“, heißt es dort weiter. Ein Awareness-Team soll dafür sorgen, dass Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung auf dem Fest keinen Platz haben.