Gesundheit Kassen wollen Bündelung von Krankenhaus-Angeboten
Die Kliniken in Niedersachsen sollen sich spezialisieren, fordern die Ersatzkassen. Von 2027 an werden neue Leistungsgruppen gelten.

Hannover - Niedersachsens Krankenhäuser sollen spezialisierte Leistungen nach Vorstellung der Ersatzkassen regional konzentrieren. Das sei notwendig, um trotz begrenzten Personals eine gute und verlässliche Versorgung sicherzustellen und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, sagte der Landeschef des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Hanno Kummer. „Das Land ist gefordert, in diesem Sinne auch Auswahlentscheidungen zu treffen.“
Derzeit können die 136 Krankenhäuser in Niedersachsen, die körperliche Erkrankungen behandeln, im Zuge der Krankenhausreform beim Land ihre Leistungsgruppen beantragen – Antragsfrist ist Ende Juni. Das Land legt dann fest, welche Kliniken von 2027 an welche Behandlungen erbringen dürfen.
Neue Leistungsgruppen gelten von 2027 an
„Wir wollen keinen Kahlschlag“, betonte vdek-Landeschef Kummer. In vielen Krankenhäusern würden bisher aber auch Leistungen angeboten, die dort nur gelegentlich erbracht werden. Die Leistungen sollten daher dort gebündelt werden, wo sie in der Region schon heute schwerpunktmäßig erbracht werden.
„Eine grundlegende Krankenhausreform ist unabdingbar“, sagte Kummer. Darüber seien sich die Beteiligten im Grundsatz einig. Es handele sich um eine „historische Chance“, die Krankenhäuser zukunftsfähig aufzustellen. Entscheidend sei aber die Umsetzung.
Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) versicherte, das Land werde die Leistungsgruppen so zuweisen, dass eine „flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung“ auch von 2027 an gesichert ist.