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Behörden KI soll Thüringer Kommunen bei Antragsbearbeitung helfen

Von der Parkgenehmigung bis zur Einbürgerung: Anträge bei Kommunen sind mit viel Papierkram verbunden. Thüringen will hier stärker digitalisieren - und künstliche Intelligenz nutzen.

Von dpa 26.06.2025, 12:04
Digitalminister Steffen Schütz (BSW) will die Bearbeitung von Anträgen in Thüringer Kommunen mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz beschleunigen.
Digitalminister Steffen Schütz (BSW) will die Bearbeitung von Anträgen in Thüringer Kommunen mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz beschleunigen. Michael Reichel/dpa

Erfurt - Künstliche Intelligenz soll Thüringer Kommunen bei der Bearbeitung von Anträgen helfen, die bislang mit vielen Papierdokumenten verbunden sind. Dafür stellt das Land ihnen eine KI-basierte Software zur Verfügung, wie Digitalminister Steffen Schütz (BSW) mitteilte. Sie soll in der Lage sein, binnen weniger Sekunden Anträge aus beliebigen Papiervorlagen oder auch Handskizzen zu erstellen, die dann von den Kommunalverwaltungen bearbeitet werden können. Ziel sei, den Behörden die Arbeit zu erleichtern und die Bearbeitungszeiten von Anträgen für die Bürger zu verkürzen. 

„Wenn wir Digitalisierung richtig machen wollen, muss sie beim Bürger ankommen“, sagte Schütz. „Und das merken die Bürger zuerst in ihrer Kommune.“ Gerade kleine Kommunen, die über keine große IT-Abteilung in ihrer Verwaltung verfügen, erhoffen sich durch die KI-basierte Software Erleichterung bei ihrer Arbeit, wie der Bürgermeister von Greußen, Torsten Abicht, äußerte. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine sieht Einsatzmöglichkeiten etwa bei Anträgen auf Einbürgerungen. Für diese müsse eine Vielzahl von Dokumenten vorgelegt werden. Hier könne die KI „viel Arbeit sparen“.

Zunächst Testphase in einem Teil der Kommunen

Thüringen sei das erste Bundesland, das eine solche Technologie bei Antragsverfahren einführe, so Schütz. Sie werde den Kommunen kostenlos zur Verfügung gestellt. Zunächst soll ein begrenzter Kreis der Kommunen das von einer Technologiefirma entwickelte KI-Tool testen. Schütz sprach von etwa 20 bis 30 Kommunen, die sich an der Testphase beteiligen können.

Um die Technologie nutzen zu können, benötigen Mitarbeiter der Verwaltungen dem Minister zufolge lediglich eine kurze Einweisung, ein zeitaufwendiger Kurs sei nicht nötig. Generell sieht Schütz allerdings Bedarf an einer verbesserten Digital-Ausbildung des Personals in öffentlichen Verwaltungen.