Osnabrück Kirche setzt Ombudsperson für Missbrauchsbetroffene ein

Osnabrück - Das Bistum Osnabrück hat Simon Kampe als neue Ombudsperson für Betroffene sexualisierter Gewalt vorgestellt. Der 38-Jährige sei ausgebildeter Sexualpädagoge und Fachkraft in der Präventionsarbeit, teilte die Kirche am Dienstag mit. Zu seinen Aufgaben zählen Akuthilfe für Betroffene oder deren Vermittlung in persönlichen Notlagen und die Unterstützung zur Wahrnehmung von Rechten Betroffener. Auf Wunsch wirke er auch als Vermittler zwischen Betroffenen und Bistumsleitung oder den unabhängigen Ansprechpersonen.
Das Bistum Osnabrück hatte ein Team aus Rechtswissenschaftlern und Historikern beauftragt, die sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen seit 1945 zu untersuchen. Dafür stellte die Kirche 1,3 Millionen Euro bereit. Bis 1995 gehörte auch das heutige Erzbistum Hamburg zum Bistum Osnabrück. Es umfasst zudem Gebiete im westlichen Niedersachsen sowie Teile der Stadt Bremen.
Im Zwischenbericht zu dem Forschungsprojekt waren im September 2022 etliche Verstöße der katholischen Kirche im Umgang mit Betroffenen festgestellt worden. Bischof Franz-Josef Bode räumte kurz darauf „erhebliche Defizite und schwerwiegende Fehler“ ein, die zum großen Teil in seiner Amtszeit gemacht worden seien. Er blieb aber zunächst im Amt. Im Frühjahr 2023 nahm der Papst Bodes Rücktrittsgesuch an.