Demonstrationen Klimaaktivisten beenden Besetzung der Uni Bremen
Eine Woche lang haben Klimaaktivisten Hörsäle der Bremer Uni besetzt. Nach mehreren Gesprächen mit Universitätsvertretern konnte man sich nun auf ein Ende der Besetzung einigen.

Bremen (dpa) - Die Klimaaktivisten der Bewegung EndFossil: Occupy! haben am Dienstag die Besetzung von Hörsälen an der Universität Bremen beendet. „Die Aktionsform der Besetzung hat für uns sehr gut funktioniert. Dieser Erfolg ist das Fundament für weiteren Protest“, teilte ein Sprecher der Bewegung am Dienstag mit.
In Gesprächen mit Universitätsvertretern wurde den Aktivistinnen und Aktivisten ein Ultimatum bis Dienstag 15.00 Uhr gestellt. Man habe beschlossen, diese Frist einzuhalten, sagte der Sprecher der Bewegung. „Eine gezielte Eskalation ist nicht in unserem Interesse.“ Weitere Besetzungen wollte er jedoch nicht ausschließen. „Uns ist klar, dass die notwendige sozialgerechte Transformation nicht in einer Woche zu erkämpfen ist. Aber heute ist nicht aller Tage; wir kommen wieder, keine Frage.“
Eine Sprecherin der Uni teilte mit: „Der Universitätsleitung sind, genau wie den Besetzer:innen, die globalen Nachhaltigkeitsziele und Klimagerechtigkeit zentrale Anliegen.“ Man bekenne sich zur sozial-ökologischen Transformation und erarbeite daher auch eine Nachhaltigkeitsstrategie. Die Uni begrüße es, „wenn sich Mitglieder der Uni Bremen für diese Anliegen im Rahmen von Studium, Lehre, Forschung und Campusbetrieb einsetzen“.
Eine Woche lang haben die Aktivistinnen und Aktivisten Hörsäle besetzt und sich unter anderem mit Transparenten, Teppichen und Tischkickern in der Uni ausgebreitet. Die Gruppe hat sich nach eigenen Angaben zusammengetan, „um auf die Zerstörung unserer Welt durch den fossilen Kapitalismus aufmerksam zu machen.“ Daher wolle man den Uni-Alltag zum Stillstand bringen, „um mit allen Interessierten darüber zu diskutieren, in welcher Welt wir stattdessen gemeinsam leben wollen“, teilte eine Sprecherin mit.
EndFossil: Occupy! fordert unter anderem einen kostenlosen Nahverkehr und die Vergesellschaftung von Konzernen, die nach ihrer Sicht mit menschlichen Grundbedürfnissen Profit machen. Nach Angaben der Aktivisten findet der Protest nicht nur in Bremen, sondern in vielen Schulen, Hochschulen und Universitäten statt. In Deutschland gebe es mehr als 20 Besetzungen.