Handball-Länderspiel Knorr und Wolff in Topform: Handballer düpieren Island
Bis zur EM sind es noch zweieinhalb Monate, aber das DHB-Team ist schon in Medaillenform. Gegen Island überzeugen die wichtigsten Stützen des Teams. Schon am Sonntag geht das EM-Casting weiter.

Nürnberg - Angeführt von Juri Knorr in Bestform und Weltklasse-Keeper Andi Wolff haben die deutschen Handballer bei ihrem Comeback nach fast einem halben Jahr mächtig überzeugt und Island düpiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason gewann das Testspiel in Nürnberg überraschend deutlich mit 42:31 (20:14) und tankte viel Selbstvertrauen für die EM in gut zehn Wochen.
Im deutschen Team überragte Juri Knorr mit insgesamt neun Toren. Für den Publikumsliebling war es der erste Auftritt im Nationaltrikot seit seinem Club-Wechsel im Sommer nach Aalborg. Man brauche den 25-Jährigen in Topform, um im Januar ins Halbfinale zu kommen, hatte Gislason vor der Partie gesagt.
Wolff kam im Tor auf mehr als 15 Paraden und parierte insgesamt vier Siebenmeter.
Kampf um einen EM-Stammplatz
Schon am Sonntag sehen sich beide Mannschaften wieder. Dann treffen Knorr und Co. zum Abschluss des siebentägigen Lehrgangs in München (17.15 Uhr/ZDF) erneut auf das Heimatland von Coach Gislason. Die EM findet vom 15. Januar bis 1. Februar 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen statt.
Für die Spieler sind die Tage in Bayern daher auch die optimale Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und ihre Chancen auf ein EM-Ticket zu erhöhen. „Der Stamm steht, aber die Tür ist für alle anderen weiterhin offen“, heizte Gislason den Konkurrenzkampf an. Mitte Dezember wird der Isländer seinen Kader nominieren.
Andi Wolff macht Andi-Wolff-Sachen
Die deutsche Riege legte einen Turbostart hin und lag nach zehn Minuten mit 6:1 in Führung. Wolff und Knorr wechselten sich in ihren Weltklasse-Aktionen im Minutentakt ab. Alleine in der ersten Halbzeit parierte Wolff drei Siebenmeter und erzielte sogar einen Treffer aus der eigenen Hälfte. Auch Gummersbachs Debütant Tim Kiesler erwischte einen guten Einstand.
Die lange Pause war dem Silbermedaillengewinner von den Olympischen Spielen in Frankreich überhaupt nicht anzumerken. Im Tempospiel zeigte sich das DHB-Team klar verbessert. Vor allem Knorr sprühte vor Energie und Spielfreunde und war immer wieder für schnelle Tore verantwortlich.
Der Olympia-Held darf ran
Auch nach der Pause ließ der Gastgeber nicht nach und zog auf 25:16 davon. Das Spiel war nach 35 Minuten entschieden. Über den Kreis und Kapitän Johannes Golla erspielte sich Deutschland nun reihenweise Chancen. Auch der deutsche Olympia-Held Renars Uscins, der zuletzt verletzungsbedingt pausieren musste, sammelte Einsatzminuten und Tore.
Gislason sah sich die 60 Minuten gelassen von der Seitenlinie an - mal sitzend, mal stehend, aber laut wurde der Isländer heute nicht. In der 40. Minute ging die deutsche Auswahl erstmals mit zehn Toren in Führung (28:18) und jeder durfte mal ran. Fast jeder reihte sich mal in die Liste der Torschützen ein.