Rassistische Attacke? Kundin im Supermarkt geschlagen - Polizei ermittelt
Eine Alltagssituation: Kinder fassen etwas im Geschäft an. In diesem Fall folgt jedoch nicht eine Ermahnung, sondern es kommt zu einem körperlichen Angriff.

Berlin/Köln - Nach einem Angriff auf eine Kundin in einem Supermarkt in Berlin-Lichtenberg ermittelt die Polizei gegen einen Mitarbeiter des Geschäfts. Die 37-Jährige erlitt Kopf- und Ohrenschmerzen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Auslöser soll gewesen sein, dass die Kinder der Frau Waren aus einem Regal genommen haben sollen. Der Mitarbeiter soll der Familie daraufhin gefolgt und die Kinder in aggressivem Ton aufgefordert haben, die Waren nicht zu beschädigen. Dann soll der 42-Jährige ihre Mutter aufgefordert haben, den Laden zu verlassen - und ihr mit der flachen Hand derart heftig ins Gesicht geschlagen haben, dass die Frau zu Boden fiel.
Schwester sieht rassistisches Motiv
Die 37-Jährige kam nach dem Vorfall am Montag in einem Rewe-Markt in der Bernhard-Bästlein-Straße ins Krankenhaus. Inzwischen konnte sie laut Polizei die Klinik wieder verlassen. Die Vietnamesin erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.
Ihre Schwester war nach eigenen Angaben ebenfalls in dem Geschäft. Sie sei sich sicher, dass hinter der Tat ein rassistisches Motiv stehe, sagte die Schwester der Frau der „taz“.
Mitarbeiter nicht mehr beschäftigt
Das Unternehmen bedauerte den Vorfall. „Die Rewe Group toleriert keinerlei Form von Diskriminierung oder Gewalt. Wir stehen für Vielfalt, Respekt und eine offene, demokratische Gesellschaft“, teilte der in Köln ansässige Konzern mit. Man kooperiere „vollumfänglich“ mit der Polizei, um das Geschehen aufzuklären. „Unabhängig davon haben wir umgehend arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen: Der betreffende Mitarbeiter ist nicht mehr für unser Unternehmen tätig“, betonte eine Sprecherin.
Videomaterial wird ausgewertet
Laut Polizei stehen die Ermittlungen noch am Anfang. Für die Bewertung sei eine Videodatensicherung veranlasst worden. „Die Auswertung dieser Daten sowie die weiteren Ermittlungen, auch zum Motiv des Tatverdächtigen, dauern an“, hieß es.
Von Rewe hieß es unterdessen, man bemühe sich um einen Kontakt zu der Betroffenen und ihrer Familie. Man wolle ihr Unterstützung anbieten. „Leider haben wir bisher keine direkte Kontaktmöglichkeit“, so die Sprecherin.