Soziales Land will Leid von ehemaligen Heimkindern sichtbar machen
Hannover - Die niedersächsische Landesregierung will das Leid von ehemaligen Heimkindern öffentlich sichtbar machen und anerkennen. Konkret geht es laut Sozialministerium um Menschen, die zwischen 1949 und 1975 in Behinderten-Einrichtungen oder in der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben und heute noch an den Folgen leiden. An diesem Dienstag (14.00 Uhr) werden in Hannover Ergebnisse einer wissenschaftlichen Aufarbeitung vorgestellt. Betroffene berichten dann von ihren Erfahrungen.
Die Betroffene Marita Kirchhof, Sozialministerin Daniela Behrens (SPD), der evangelische Landesbischof Ralf Meister und Hildesheims katholischer Bischof Heiner Wilmer wollen bereits um 13.15 Uhr bei einer Pressekonferenz Auskunft zu dem Thema geben.
In der Nachkriegszeit waren bundesweit viele als behindert oder auffällig eingestufte Menschen in Einrichtungen geschlagen und ruhig gestellt worden. Betroffene wurden darüber hinaus oft von der Schulbildung ausgeschlossen und gesundheitlich nicht ausreichend versorgt. Ärzte missbrauchten manche Kinder und Jugendliche zudem für Medizintests. Betroffene können sich an die vom Bund, den Ländern und Kirchen eingerichtete Stiftung Anerkennung und Hilfe wenden.