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Luftige Höhen Lärche hält Siesta – mediterranes Wachstum im Nordosten

Von einem 45 Meter hohen Drehkran aus überwacht ein Wissenschaftsteam in einem Wald seine Baum-Patienten und kommt dabei zu verblüffenden Erkenntnissen.

Von dpa 06.10.2025, 06:00
In einem Waldstück bei Demmin untersuchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von Einrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin Bäume detailliert von den Wurzeln bis zur Krone - unter anderem mit einem 45 Meter hohen Drehkran.
In einem Waldstück bei Demmin untersuchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von Einrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin Bäume detailliert von den Wurzeln bis zur Krone - unter anderem mit einem 45 Meter hohen Drehkran. Stefan Sauer/dpa

Demmin - In ihrer Anpassung etwa an Trockenheit wenden Bäume individuelle, teils überraschende Strategien an. Das zeigt die Arbeit eines Wissenschaftsteams aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg in einem Waldstück nahe dem vorpommerschen Demmin. Dort habe man bei einer Lärche mediterranes Wuchsverhalten festgestellt, erklärte Kai Jütte von der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern.

Der Baum habe im Sommer das Wachstum eingestellt, also eine Art Siesta gemacht, die eher für den Mittelmeerraum typisch sei. Erst mit beginnendem Regen sei der Baum weitergewachsen. „Das war für uns das erste Mal in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Jütte zu der Beobachtung. Grundsätzlich habe das Team festgestellt, dass jeder der untersuchten Bäume eigene Abwehrmechanismen zeige und unterschiedlich auf Einflüsse von außen reagiere.

Auf einer Fläche von etwa einem Hektar untersuchen die Forscher Bäume mit detaillierten Messungen von der Wurzel bis in die Krone. Dabei kommt auch ein 45 Meter hoher Drehkran mitten im Wald zum Einsatz. Neben der Landesforstanstalt MV sind das Potsdamer GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung, die Technische Universität Berlin, der Landesbetrieb Forst Brandenburg und die Universität Greifswald beteiligt.