Extremismus Lausitzer Kommunen: Rechtsextremismus schadet Strukturwandel
Spremberg - Um mit dem Strukturwandel der Kohleregion Lausitz voranzukommen, braucht es aus Sicht der Kommunen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus. Rechtsextremistische Tendenzen, Relativierung und Leugnung der Verbrechen des Nationalsozialismus sowie Verherrlichung und Verbreitung nationalsozialistischen Gedankengutes schadeten der Region, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Lausitzrunde - einem kommunalen Bündnis aus 56 Städten und Gemeinden Brandenburgs und Sachsens. „Toleranz, Weltoffenheit und Geschichtsbewusstsein sind unverzichtbar für die Gestaltung des Strukturwandels und damit für die Zukunftssicherung unserer Lausitz.“
Die Burger Lehrkräfte Max Teske und Laura Nickel hatten im April in einem Brandbrief tägliche rechtsextremistische Vorfälle an ihrer Schule in Burg im Spreewald öffentlich gemacht. Sie waren danach zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. Beide Lehrer wechseln nun die Schule. Auch aus dem Gymnasium in Spremberg (Spree-Neiße) wurden ähnliche Vorfälle und Strukturen bekannt. Im Juni warfen unbekannte Täter einen Brandsatz auf eine Regenbogenfahne - ein Zeichen für Vielfalt - die am Glockenstuhl einer Kirche in Spremberg hing.
Weltoffenheit und Gastfreundlichkeit seien Markenzeichen lebenswerter und attraktiver Regionen, hieß es vom Bündnis. Um eine Perspektive für die Lausitz sei viele Jahre gerungen worden. Dazu gehöre die Ansiedlung von Unternehmen sowie die Entwicklung von zukunftsorientierten, nachhaltigen Projekten, Perspektiven und Arbeitsplätzen. „Auch die zukünftige Attraktivität der Lausitz für Menschen aus anderen Gegenden Deutschlands, Europas und der Welt wird sich an diesen wertvollen Parametern messen lassen müssen.“