Urteil Lebenslange Haft nach tödlichen Schüssen vom Motorrad
Der Mord geschah 2017 von einem Motorrad aus, in der Nähe einer Schule in Visselhövede. Der Fahrer sitzt wegen der tödlichen Schüsse auf einen 46-Jährigen bereits seine Strafe ab. Nun verurteilte das Landgericht Verden zwei weitere Männer.

Verden - Nach den tödlichen Schüssen auf einen 46-Jährigen vor sechs Jahren in Visselhövede (Kreis Rotenburg) hat das Landgericht Verden zwei Männer wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Vorsitzende Richter sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass die 32 und 36 Jahre alten Angeklagten an der Tatausführung beteiligt waren, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Allerdings habe die Verhandlung nicht klären können, wer die Schüsse abgegeben habe. Beide Verurteilten haben die albanische Staatsangehörigkeit - der Getötete war ebenfalls Albaner.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor zusätzlich zur lebenslangen Haft auch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Sie hatte in ihrer Anklage von einer „öffentlichen Hinrichtung“ gesprochen. Die Verteidigung beantragte für beide Angeklagten Freispruch.
Die tödlichen Schüsse nahe einer Grundschule im Januar 2017 hatten bundesweit für Aufsehen gesorgt. Im März 2018 war ein damals 23-Jähriger bereits als Fahrer des Motorrades wegen Mordes verurteilt worden. Ein zweiter Angeklagter wurde freigesprochen.
Hintergrund des Mordes ist eine Gewalttat in Albanien. Dort tötete das Mordopfer 2011 einen Mann vor einer Diskothek in Tirana. Er wurde dafür in seiner Heimat zu einer Haftstrafe verurteilt, die er zum Großteil absaß, danach floh er aus Furcht vor Blutrache mit seiner Familie nach Deutschland. Die Anklage ging davon aus, dass die beiden Angeklagten, die keinen Wohnsitz in Deutschland hatten, den 46-jährigen suchten, um ihn mit dem Tod zu bestrafen.