Trauergottesdienst: Kevin Costner und Alicia Keys würdigen verstorbene Soul-Diva Letzte Gospelshow für Whitney Houston
Mit einer letzten großen Gospelshow nahmen Verwandte, Freunde und Weggefährten Abschied von der verstorbenen US-Sängerin Whitney Houston.
Berlin/Newark (dpa/dapd) l Vor mehr als 30 Jahren sang Whitney Houston hier das erste Mal, nun stand in der "New Hope"-Baptistenkirche ihr Sarg. In seiner Trauerrede sagte Kevin Costner: "Jetzt ist eine junge Frau im Himmel, die Gott staunen lässt, wie er so etwas Perfektes erschaffen konnte."
Von einer stillen Trauerfeier war dieser Gottesdienst weit entfernt. "Wir feiern ihr Leben!", rief Pastor Joe Carter den Gästen entgegen und die riefen begeistert ihr "Amen" oder "Halleluja" zurück. Der Gottesdienst für Whitney Houston in der Kirche, in der sie zum ersten Mal öffentlich aufgetreten war, war durch und durch Gospel, ein Bekenntnis zur Liebe Gottes und vor allem eine würdevolle Erinnerung an die berühmte Tochter der New Yorker Industrievorstadt Newark, die sonst eher grau und trist wirkt.
Der weiß gekleidete Gospel-Chor sang optimistische, fast fröhliche Lieder. Und doch kämpfte manche Sängerin immer wieder mit den Tränen, wenn der Blick auf den glänzenden Sarg fiel, der ganz vorn in der Kirche stand. An der gleichen Stelle hatte vor mehr als drei Jahrzehnten ein dünnes Mädchen bei seinen ersten Auftritten gestanden. Man kannte sie, die Tochter der Sängerin Cissy Houston, die Cousine der Sängerin Dionne Warwick, die Patentochter von Aretha Franklin.
Sängerin Alicia Keys sagte unter Tränen, Whitney Houston habe viele Menschen berührt und sei ein Vorbild für eine nachfolgende Generation von Sängerinnen gewesen. Musikgröße Stevie Wonder erklärte, dass er Gott dafür danken müsse, zur selben Zeit wie Whitney gelebt zu haben.
Durch den Abend führte Dionne Warwick, während des Gottesdienstes sangen Prominente wie R. Kelly und Kim Burrell Houstons Lieblingslieder. Verwandte und Freunde brachten persönliche Erinnerungen an die Soul-Diva vor. Tyler Perry, ehemaliger Produzent von Houston, sagte, die 48-Jährige sei "von einer Gnade durchs Leben getragen worden, egal was sie erlebt hat". Bei einem Gespräch zu einer schwierigen Zeit - Houston kämpfte gegen Drogen- und Alkoholprobleme - habe sie sich auf Gott als Stütze berufen.
Ex-Mann Bobby Brown, dem die Familie die Schuld an Houstons Absturz gibt, soll die Kirche wütend wieder verlassen haben, nachdem er den goldfarbenen Sarg berührt hatte. Seine Begründung: Er habe nicht in der ersten Reihe neben der gemeinsamen Tochter Bobbi Kristina sitzen dürfen.
Nicht teilnehmen durften die Fans. Der Bereich um die Kirche wurde weiträumig abgesperrt. Das Begräbnis sollte gestern im engen Familienkreis auf einem Friedhof in Westfield stattfinden.
Whitney Houston war am 11. Februar in einem Hotelzimmer in Beverly Hills leblos aufgefunden worden. Die offizielle Todesursache wurde bislang nicht bekannt gegeben.
Houston war als Sängerin in den 1980er und 1990er Jahren mit Liedern wie "Saving All My Love for You" und "I Will Always Love You" weltweit erfolgreich. Sie gewann zahlreiche Grammys und verkaufte insgesamt mehr als 170 Millionen Alben, Singles und Videos.