Geburtshilfe Linke kritisiert Schließungen von Geburtsstationen
In den vergangenen zehn Jahren sind sechs Geburtsstationen im Land geschlossen worden. In einigen Regionen gibt es Fahrtzeiten bis zu einer Stunde.
Magdeburg - Angesichts der Schließungen von Geburtskliniken im Land sorgt sich die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Nicole Anger, um die Versorgung von Patientinnen. Wenn einzelne Regionen, wie etwa der Landkreis Börde, keine Geburtsstationen mehr haben, dann bedeute dies einen Nachteil, was die Familienfreundlichkeit betreffe, sagte Anger der Deutschen Presse-Agentur. Wie aus einer Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht, wurden in den vergangenen zehn Jahren insgesamt sechs Fachabteilungen für Geburtshilfe geschlossen. Darunter in Haldensleben, Zerbst, Weißenfels, Schönebeck, Zeitz und Halberstadt.
Das Gesundheitsministerium von Ministerin Petra Grimm-Benne (SPD) verweist in seiner Antwort darauf, dass die Zahl der Geburten in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist. Bis zum Jahr 2035 könne mit einem weiteren Rückgang von bis zu 19 Prozent gerechnet werden. Vorgabe der Krankenhausplanung seien rund 300 Geburten pro Jahr an einem Standort. „In bevölkerungsarmen Gebieten ist die
Erfüllung dieser vergleichsweise geringen Mengenanzahl bereits nur schwierig leistbar“, so die Antwort des Ministeriums.
Laut einem Gutachten zur Krankenhauslandschaft, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, sei ein Krankenhaus mit Geburtshilfe in den meisten Regionen in weniger als 30 Minuten zu erreichen. Die Schließung von Abteilungen könne jedoch dazu führen, dass je nach Wohnort Fahrzeiten von 40 bis 60 Minuten für Patientinnen vorkommen könnten. Gerade im Norden Sachsen-Anhalts werde oftmals von einer Mitbehandlung etwa durch Kliniken in Brandenburg ausgegangen.