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Zaunbau in Kreuzberg Linke-Spitzenkandidatin kritisiert Zaun am Görlitzer Park

Linke-Spitzenkandidatin Elif Eralp nennt den Zaun am Görlitzer Park „absolut unsinnig“ und kritisiert das Projekt als Steuerverschwendung. Sie plädiert dafür, den Park nachts nicht zu verschließen.

Von dpa 28.12.2025, 07:00
Nach dem Willen des Berliner Senats soll der Görlitzer Park nachts verschlossen sein. (Archivbild)
Nach dem Willen des Berliner Senats soll der Görlitzer Park nachts verschlossen sein. (Archivbild) Andrea Rabenstein/dpa

Berlin - Linke-Spitzenkandidatin Elif Eralp hält den Zaun um den Görlitzer Park samt abschließbarer Tore für den falschen Ansatz. „Ich würde den Park wieder öffnen“, sagte Eralp der Deutschen Presse-Agentur, die bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus im September 2026 den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) herausfordert. 

„Ich bin oft im Görlitzer Park, mit den Kindern, aber auch weil das mein bisheriger Wahlkreis ist.“ Das meiste Kriminalitätsgeschehen finde gar nicht im Park statt, sondern in dessen Umfeld. „Und auch nicht primär in der Nacht, sondern tagsüber“, sagte Eralp. „Deshalb macht diese Schließung in der Nacht, wenn man damit Kriminalität bekämpfen will, gar keinen Sinn.“

Die Folge sei eher, dass Menschen aus dem Park in die Hauseingänge in der Nachbarschaft verdrängt würden. „Es beschweren sich dann natürlich die Anwohner, wenn Menschen sich dort eine Spritze setzen und dann Utensilien da rumliegen oder in den Hof uriniert wird“, so die Linke-Politikerin. 

„Das findet aber verstärkt statt, wenn Menschen aus dem Park verdrängt werden. Deshalb halte ich das für eine absolut unsinnige Maßnahme, die Steuermittel vergeudet“, kritisierte Eralp. „Und deswegen würde ich den Park auf jeden Fall wieder öffnen.“

16 Tore aus Stahl, acht große Drehkreuze

Die schwarz-rote Regierungskoalition will mit dem Konzept den Drogenhandel und andere Formen von Kriminalität auf dem 14 Hektar großen Gelände eindämmen. Die geplanten Schließzeiten sind im Winter zwischen 22.00 und 6.00 Uhr, im Sommer ab 23.00 Uhr. 

Laut der Ausschreibung sind 16 Tore aus Stahl geplant, dazu acht große Drehkreuze in „vandalismussicherer Ausführung“. Außerdem sollen 300 Meter Zäune ergänzt werden. Sie schließen Lücken der schon auf einer Länge von rund zwei Kilometern stehenden Mauern und Zäune. Die Bauarbeiten sollen im Dezember fertig werden. Die nächtliche Schließung soll voraussichtlich im März 2026 beginnen.