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Sachsen-Anhalt Lüddemann kündigt Rückzug aus der Landespolitik an

Seit 14 Jahren ist sie Landtagsabgeordnete, doch nächstes Jahr ist Schluss für Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann. Wie begründet sie den Schritt? Und wer geht noch?

Von dpa Aktualisiert: 24.08.2025, 13:17
Sie will jungen Frauen Platz machen: Grünen-Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann. (Archivbild)
Sie will jungen Frauen Platz machen: Grünen-Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Grüne setzen die Segel neu: Grünen-Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann zieht sich im nächsten Jahr aus der Landespolitik in Sachsen-Anhalt zurück. „Ich kandidiere nicht mehr“, sagte Lüddemann der Deutschen Presse-Agentur. Sie wolle jungen Frauen Platz machen, die in den Startlöchern stünden. „Frauenförderung war mir immer ein Anliegen.“ Und auch der innenpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Sebastian Striegel, erklärte, er strebe nach drei Wahlperioden kein Landtagsmandat mehr an. 

Im März hatte Lüddemann noch angekündigt, sie wolle bei der Aufstellung der Landesliste für die Landtagswahl im September 2026 auf Platz 3 kandidieren. Doch sie habe im Sommerurlaub festgestellt, dass mit dem Ende dieser Legislaturperiode der Zeitpunkt gekommen sei, den Staffelstab zu übergeben, so Lüddemann.

Striegel: „Politik in Sachsen-Anhalt braucht stetige Veränderung!“

Die 57-Jährige ist seit 2011 Landtagsabgeordnete, seit 2016 ist sie Fraktionsvorsitzende. In dem Jahr schmiedete sie gemeinsam mit CDU und SPD die erste Kenia-Koalition in Deutschland. Das sei ein Highlight gewesen, sagte Lüddemann. „Wir haben einiges für dieses Land in dieser Zeit erreichen können.“ In Zukunft wolle sie sich weiter ehrenamtlich engagieren.

Sebastian Striegel erklärte, er sei überzeugt: „Politik in Sachsen-Anhalt braucht stetige Veränderung! Und dieses Verändern darf vor einem selbst nicht Halt machen.“ Vor gut zwei Jahren hatte Striegel bereits das Amt des Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen-Fraktion abgegeben. Er wollte mit Blick auf die Landtagswahl 2026 einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger die Möglichkeit zur Einarbeitung geben. Jetzt betonte der 44-Jährige: „Mein politisches Engagement für ein Sachsen-Anhalt, das Zukunft hat, geht bis September 2026 im Parlament sowie im Wahlkampf weiter. Und wird auch danach nicht enden!“

Wie stellen sich die Grünen auf?

Die Grünen werden sich damit personell teilweise neu aufstellen. Die Landtagsabgeordnete und Landesvorsitzende Susan Sziborra-Seidlitz will Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 6. September 2026 werden. Eine Entscheidung fällt im November. Doch dahinter dürfte es beim Kampf um die Listenplätze spannend werden.

Diese Kandidaturen sind schon bekannt

Die frühere Vorsitzende Madeleine Linke strebt ebenso in den Landtag wie der Geschäftsführer der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt, Mamad Mohamad. Er möchte sich für Listenplatz 4 bewerben, der Landtagsabgeordnete Wolfgang Aldag kandidiert für Platz 6. Abzuwarten ist zudem, welche Pläne der parlamentarische Geschäftsführer Olaf Meister und Co-Landeschef Dennis Helmich haben.

2021 waren die Grünen mit Lüddemann an der Spitze auf 5,9 Prozent der Stimmen gekommen. Im Parlament gehören der Fraktion derzeit sechs Abgeordnete an. Bei der Bundestagswahl im Februar waren die Grünen in Sachsen-Anhalt nur auf 4,4 Prozent der Stimmen gekommen. Mit einem solchen Ergebnis würden sie im nächsten Jahr den Sprung in den Landtag verpassen.