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Karneval im Norden Machtübernahme: Narren stürmen die Rathäuser

Helau: Nicht nur die Hochburgen im Rheinland starten am 11.11. in ihre Karnevalssaison. Auch im Nordwesten wird es jeck. Bei aller Vorfreude auf das bunte Treiben ist der Ausblick nicht überall rosig.

Von dpa 10.11.2024, 05:00
Für manche Jecken im Nordwesten startet am 11.11. die fünfte Jahreszeit. (Archivfoto)
Für manche Jecken im Nordwesten startet am 11.11. die fünfte Jahreszeit. (Archivfoto) Michael Matthey/dpa

Hannover/Bremen - Dem trübem Novemberwetter und nicht enden wollenden Krisennachrichten aus aller Welt setzen ab Montag die Narren in Niedersachsen und Bremen ihr buntes Treiben entgegen. Pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr starten die Karnevalisten im Nordwesten in ihre Saison. 

In vielen Rathäusern übernehmen die Narren symbolisch die Macht. Das gilt für große Städte wie Hannover und Oldenburg, aber auch in kleineren Orten wie Damme und Ganderkesee wird traditionell groß gefeiert. 

Biwak und Pumpernickelfrühstück

In Braunschweig etwa folgt auf Prinzenproklamation im Altstadtrathaus ein traditionelles Biwak mit karnevalistischen Darbietungen auf dem Kohlmarkt. „Häufig zieht das schon Tausende Interessierte an“, sagte Ehrenzugmarschall Gerhard Baller vorab. Die zweitgrößte Stadt des Landes gilt als Narrenhochburg im Norden. Der Karnevalszug zog zuletzt teils bis zu 300.000 Besucher auf die Straßen. 2025 schlängelt sich der „Schoduvel“ am 2. März durch die Stadt. 

In Osnabrück werden beim traditionellen Pumpernickelfrühstück das neue Stadtprinzenpaar Susi I. und Guido I. sowie das Kinder-Stadtprinzenpaar Mio I. und Nico III. proklamiert. Das Motto des Stadtprinzenpaars lautet: „Niemols ohne Alaaf - Hand in Hand für Stadt und Land“. Höhepunkt für die Friedensstadt ist der Umzug am Ossensamstag (1. März). 

Damme ist früher dran 

Der Straßenkarneval im kleineren Damme wird traditionell eine Woche vor den üblichen Terminen gefeiert. Am 23. Februar 2025 werden wieder Tausende in den Straßen der Kleinstadt zur „Dammer Traditions-Fastnacht“ und am 24. Februar zum „Dammer Rosenmontag“ erwartet. Weil daran etwa 9.000 Närrinnen und Narren aktiv teilnehmen, bezeichnen die Dammer ihren Umzug als den größten Karnevalsumzug in Norddeutschland. Eröffnet wird die Saison aber am 11.11. auf dem Hubertusplatz unter der Skulptur des Dammer Narren. 

Zu den großen Karnevals- beziehungsweise Faschingshochburgen des Landes zählt auch Ganderkesee zwischen Oldenburg und Bremen. Den Sessions-Auftakt begehen die Narren dort mit einer Feier, bei der das neue Prinzenpaar und Kinderprinzenpaar proklamiert werden. Der Faschingsumzug findet am Samstag vor Rosenmontag statt - dann herrscht in der 32.000-Einwohnergemeinde Ausnahmezustand.

Trübe Aussichten in für Bremen 

Für Bremen kündigt die Karnevals Initiative einen berauschenden, farbenprächtigen und funkelnden Samba- und Maskenkarneval für Februar an. Zum Saisonauftakt am 11.11. verweisen die Organisatoren in der Hansestadt aber auf die steigenden Kosten, komplexe bürokratische Auflagen und eine nötige digitale Neuausrichtung. Die 40. Ausgabe werde vorerst der letzte Karneval sein, kündigte die Initiative an. „2025 werden wir ihn noch
einmal mit großer Freude aufblühen lassen, danach lassen wir ihn los“, schrieben die Macher. 

Aus Zucker wie die Kamelle sollten die Narren am Montag nicht sein. Der Tag wird bedeckt, mit Schauern und Durchzug von Regen. An der Küste kann der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch vereinzelte Gewitter nicht ausschließen. Die Tageshöchsttemperaturen klettern auf 9 bis 12 Grad. Dazu weht den Angaben zufolge ein schwacher bis mäßiger Südwest- bis Westwind.