Fußball-Bundesliga Mainz 05 trennt sich von Trainer Henriksen
Der FSV Mainz 05 und Bo Henriksen gehen drei Tage nach dem Katastrophen-Auftritt beim SC Freiburg getrennte Wege. Das Bundesliga-Schlusslicht setzt zunächst auf eine Interimslösung.

Mainz - Der FSV Mainz 05 hat auf die sportliche Krise reagiert und sich von Trainer Bo Henriksen getrennt. Das teilte der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga drei Tage nach dem 0:4 beim SC Freiburg mit. Das Training übernehme interimistisch bis zu einer Neubesetzung des Trainerpostens U23-Coach Benjamin Hoffmann, hieß es vom Club.
Heidel: Neuorientierung nötig
Sportvorstand Christian Heidel sagte zur Trennung: „Leider gibt es im Fußball aber auch immer wieder Entwicklungen, die aus sportlichen Gründen eine Neuorientierung nötig machen – obwohl alle Beteiligten bis zuletzt gemeinsam mit aller Kraft an Lösungen gearbeitet haben.“ Man sei gemeinsam mit Henriksen zur Erkenntnis gekommen, „dass wir einen solchen Punkt erreicht haben, auch wenn die Trennung wirklich schmerzt“.
Schon direkt nach der heftigen Pleite in Freiburg und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz hatten die Mainzer Vereinsverantwortlichen ein klares Bekenntnis zur Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Henriksen vermieden. „In dieser Saison ist es uns leider nicht gelungen, den gleichen erfolgreichen Fußball zu spielen, obwohl wir bis zuletzt dafür gekämpft haben. Das ist leider auch Fußball“, wurde der dänische Trainer zitiert.
Erst Retter, dann Europapokal-Qualifikation
Henriksen hatte die Mainzer im Februar 2024 übernommen, als der Verein in akuter Abstiegsnot war. Mit ihm gelang der Klassenerhalt.
Richtige Euphorie entfachte der 50-Jährige in der vergangenen Saison. Der FSV mischte die Bundesliga mit erfolgreichem Power-Fußball auf und schnupperte sogar an der Champions-League-Qualifikation. Am Ende reichte es immerhin für die Teilnahme an der Conference League.
Nur ein Bundesliga-Sieg in dieser Saison
Henriksen gelang es aber nicht, diese Erfolgsstory weiterzuschreiben. Zwar gehören die 05er in der Conference League zur Spitzengruppe, im Kerngeschäft Bundesliga stehen die Rheinhessen nach zwölf Spieltagen aber nur bei einem Saisonsieg. Die schwache Vorstellung beim 0:4 gegen Freiburg war der Tiefpunkt unter Henriksen.
Gründe für den Misserfolg gibt es mehrere: In der Offensive konnten die Mainzer den Abgang von Jonathan Burkardt, der im Sommer zu Eintracht Frankfurt wechselte, nicht kompensieren. Leistungsträger wie U21-Vizeeuropameister Paul Nebel knüpften bislang nicht annähernd an die herausragende Form der Vorsaison an.
Fast so viele Platzverweise wie Punkt
Außerdem machte sich der FSV das Leben selbst schwer. Schon fünf Platzverweise gab es für die 05er in dieser Bundesliga-Saison.
Der Rückstand der Mainzer, die bislang sechs Punkte holten, auf den Relegationsrang 16 beträgt zwei und auf den 15. Platz drei Zähler. Dem Club droht damit nach 17 Spielzeiten im Oberhaus wieder der Abstieg in die 2. Bundesliga. Diesen will der FSV verhindern - ohne Henriksen.