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Kultur Masterplan: Altenburger Museen sollen „Leuchtturm“ werden

Kreis und Kommune wollen die Museen auf dem Schlossberg zum touristischen Highlight entwickeln. Die Ideen im neuen Masterplan sind groß. Doch das gilt auch für den Sanierungsstau im maroden Schloss.

Von dpa 04.06.2025, 16:50
Ein neuer Masterplan sieht vor, die Museen und Immobilien des Altenburger Schlossbergs zu einem Bildungscampus zu entwickeln. (Archivfoto)
Ein neuer Masterplan sieht vor, die Museen und Immobilien des Altenburger Schlossbergs zu einem Bildungscampus zu entwickeln. (Archivfoto) Bodo Schackow/dpa

Altenburg - Die Museen des Altenburger Schlossbergs sollen ein kulturtouristisches Ziel von überregionaler Bedeutung werden. Das sieht ein Masterplan vor, den Museumsdirektor Roland Krischke gemeinsam mit dem Landrat des Altenburger Lands, Uwe Melzer (CDU), und dem Altenburger Oberbürgermeister André Neumann (CDU) vorgestellt hat. 

Ziel ist demnach ein „Lindenau-Campus“ nach dem Geiste des Gründers des Altenburger Lindenau-Museums, Bernhard August von Lindenau, heißt es in dem über 100 Seiten starken Papier mit dem Titel „Prinzen im Dornröschenschloss“. Lindenau hatte im 19. Jahrhundert zunächst eine Kunstschule eröffnet, die dann Anschauungsmaterial für das später eröffnete Lindenau-Museum lieferte. Der Campus solle eine museale Bildungslandschaft mit Leuchtturm-Charakter werden, erklärte Museumsdirektor Krischke. 

Künftig ein Team und eine Leitung für alle Museen

Schloss- und Spielkartenmuseum sollen künftig zum besseren Verständnis aufgeteilt werden. Geplant sei außerdem auch ein stadtgeschichtliches Museum im Schlossareal, das auf Privatsammlungen von Bürgerinnen und Bürgern zurückgreifen könnte, etwa aus der früheren Hutfertigung in der Stadt. Sämtliche Einrichtungen sollen künftig von einem Team und einer Leitung geführt werden, so der Museumsdirektor. „Es geht darum, diese Häuser in ihrer Sichtbarkeit zu stärken und ein gezielteres Marketing vorzunehmen.“

Denkbar seien auf dem Museums-Campus Bildungsangebote für ein breites Publikum von Universitäten und Museumsverbänden bis hin zu Schulen oder Bürgerinnen und Bürger. Auch Bildungsangebote im digitalen Raum sind Teil der Ideen. 

Es sei „viel Herzblut“ in den Masterplan geflossen, erklärte der Landrat. Das Lindenau-Museum und das Residenzschloss in Trägerschaft von Kreis und Kommune böten für Altenburg und die strukturschwache Region die Chance auf ein touristisches Highlight, so Oberbürgermeister Neumann. Zusätzliche Hoffnungen setzt er in die im alten Josefinum der Stadt geplante interaktive Spiele-Erlebniswelt. Sein Wunsch sei es, bis zur Landesgartenschau 2030 in Altenburg neben dem wiedereröffneten Lindenau-Museum bereits erste weitere sichtbare Ergebnisse zu präsentieren.

Eine halbe Milliarde Euro Sanierungsstau allein im Schloss

Herausforderung bleibe allerdings der Sanierungsstau im Schloss, den Neumann auf eine halbe Milliarde Euro bezifferte. Da könne eine 31.000 Einwohner-Kommune allein wenig bewegen, so der Oberbürgermeister. Die im Masterplan dargestellten Ideen und Visionen sollen nun Grundlage sein, um künftig Fördermittelgeber zu gewinnen. Ziel bleibe außerdem weiterhin, die Schlossimmobilie in eine Stiftung zu überführen, um mehr Kapital für Sanierungsmaßnahmen generieren zu können. Allererste Aufgabe sei nun die Gründung eines Zweckverbands zum gemeinsamen Betrieb der Museen durch Kreis und Kommune, sagte der Landrat.