Religion Mehr Geld für jüdische Gemeinden in Sachsen
Seit dem Terrorangriff auf Israel fühlen sich viele Menschen jüdischen Glaubens in Sachsen noch unsicherer als zuvor. Der Schutz ihrer Einrichtungen wurde erhöht - nun auch die finanzielle Hilfe.
Dresden - Jüdische Gemeinden in Sachsen bekommen ab 2025 mehr Geld vom Freistaat, auch wegen der Bewachung. Nach dem neuen Vertrag mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Sachsen wird die finanzielle Unterstützung auf künftig 2,1 Millionen Euro jährlich erhöht, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Das ist knapp doppelt so viel wie bisher. Das Geld ist für religiöse und kulturelle Bedürfnisse inklusive der Belange der Rabbiner sowie nun auch Sicherheitsdienstleistungen und Wachschutz vorgesehen. Seit 2019 zahlt der Freistaat 1,07 Millionen Euro pro Jahr.
Beim Austausch der Ratifizierungsurkunden im Regierungssitz betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Bedeutung jüdischen Lebens in Deutschland und Sachsen. Damit werde die Zusage zu Schutz und Förderung jüdischen Lebens „erneuert und bekräftigt“, sagte er. Damit entspreche der Freistaat seiner „besonderen Verantwortung für das jüdische Leben in unserem Land, die aus der Geschichte Deutschlands erwachsen ist“.
Der Vertrag wurde 1994 geschlossen, um das kulturelle Erbe des Judentums zu wahren und zu pflegen. Das nun turnusmäßig erneut überprüfte und angepasste Papier wurde am 9. Februar auf Grundlage eines Kabinettsbeschlusses unterzeichnet, am 8. März verabschiedete der Landtag einstimmig das Gesetz dazu. Der Landesverband vertritt die Interessen der Jüdischen Gemeinden zu Dresden sowie Chemnitz und der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig.