Renten Mehr Klagen und Widersprüche gegen Rentenbescheide
Rund 65 Prozent der Rentner in Sachsen-Anhalt leben mit weniger als 1.400 Euro im Monat. Viele kämpfen juristisch um ihre Rechte.

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Klagen und Widersprüche bei Rentenbescheiden in den letzten Jahren zugenommen. Wie aus einer Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr insgesamt 6.363 Klagen und Widersprüche. Zwei Jahre zuvor im Jahr 2022 waren es erst knapp 5.200 gewesen.
„Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Rentnerinnen und Rentner vor dem Sozialgericht prüfen lassen, ob ihre Rentenansprüche erfüllt werden“, sagte die seniorenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Monika Hohmann. „Gerade im Osten verfügen die meisten älteren Menschen nur über die gesetzliche Rente als einzige Einkommensquelle.“
Viele Rentner in Sachsen-Anhalt bekommen weniger als 1.400 Euro
Nach Angaben der Linksfraktion bekommen in Sachsen-Anhalt rund 65 Prozent der Rentnerinnen und Rentner weniger als 1.400 Euro Rente pro Monat. „Die massenhafte Anzahl an Mini-Renten ist erschütternd“, betonte Hohmann. Solange Renten angesichts anhaltend hoher Lebensmittelpreise niedrig seien, müssten viele Menschen weiter auf juristische Schritte setzen.
In den meisten Fällen handelt es sich um Klagen und Widersprüche, wenn Menschen einen Rentenantrag wegen verminderter Erwerbsfähigkeit gestellt haben. Das sind Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung, die Menschen erhalten können, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können.
Zuletzt bezogen bundesweit nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung rund 1,8 Millionen Menschen eine Erwerbsminderungsrente.