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Insolvenzen Mehr Verbraucher und Unternehmen in Thüringen überschuldet

Von dpa 17.05.2023, 13:12
Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Jonas Walzberg/dpa/Illustration

Erfurt - Die Zahl der Verbraucher und Unternehmen in Thüringen mit gravierenden finanziellen Schwierigkeiten ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres gestiegen. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung um sieben Prozent auf 583 im ersten Quartal, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Erfurt berichtete. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger summierten sich auf rund 223 Millionen Euro. Dabei entfielen 130 Millionen Euro auf Verfahren, bei denen die Schuldner ihren Sitz außerhalb Thüringens haben.

Die Verbraucherpreise in Thüringen waren wie auch bundesweit in den vergangenen Monaten stark gestiegen - vor allem durch höhere Lebensmittel- und Energiepreise. Unternehmen klagten über höhere Kosten für Energie und Material, auch weil Lieferketten instabil wurden. Die Statistischen Daten lassen aber keinen Rückschluss zu, dass die hohe Inflation Auswirkungen auf die Zahl der Insolvenzen hatte.

Nach Angaben der Statistiker entfielen im ersten Quartal zwei Drittel aller Insolvenzverfahren - exakt 387 - auf Verbraucherinsolvenzen. Das waren 5,4 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres. Hier ging es im Schnitt um offene Rechnungen in Höhe von 43.000 Euro.

Die Firmenpleiten erhöhten sich noch deutlicher - um ein Drittel auf 61. Die insolventen Unternehmen beschäftigten 564 Arbeitnehmer. Betroffen waren vor allem das Baugewerbe, wirtschaftsnahe Dienstleister, das Kfz-Gewerbe und das Gastgewerbe.