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Monitoring Mehr Wolfsrudel leben in Niedersachsen

Die Zahl der Wolfsrudel in Niedersachsen wächst weiter. Inzwischen leben landesweit 59 Rudel, wie aus vorläufigen Monitoring-Daten hervorgeht. Auch zu den Nutztierrissen gibt es neue Zahlen.

Von dpa 21.10.2025, 16:25
In Niedersachsen lebten zuletzt nach Angaben der Landesjägerschaft 59 Wolfsrudel. (Archivbild)
In Niedersachsen lebten zuletzt nach Angaben der Landesjägerschaft 59 Wolfsrudel. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Hannover - Die Zahl der freilebenden Wolfsrudel in Niedersachsen hat sich in den vergangenen Monaten weiter erhöht. Zum Ende des dritten Quartals dieses Jahres wurden landesweit insgesamt 59 Wolfsrudel erfasst, wie die für das Wolfsmonitoring zuständige Landesjägerschaft in Hannover mitteilte. Das sind drei Rudel mehr als bei der Erfassung im dritten Quartal 2024. Auch die Zahl der Wolfsterritorien erhöhte sich von 63 (3. Quartal 2024) auf nun 64. 

Neben den 59 Wolfsrudeln registrierten die Jägerinnen und Jäger zuletzt zudem drei Wolfspaare und zwei residente Einzeltiere. In der Statistik werden auch fünf Totfunde geführt. Vier dieser Wölfe kamen demnach bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bei einem toten Wolf, der Ende September im Landkreis Lüneburg gefunden wurde, ist die Todesursache bislang unklar. Wölfe stehen unter strengem Naturschutz.

Wie sich die Riss-Zahlen entwickelten

Zwischen 1. Juli und 30. September wurden im Rahmen des Monitorings 100 Übergriffe auf Nutztiere dokumentiert. „Die Nutztierrisse bleiben auf konstant hohem Niveau“, teilte die Landesjägerschaft mit. Dabei wurden den Angaben zufolge 200 Tiere getötet, 101 verletzt und fünf als verschollen gemeldet. In 78 Fällen wurde ein Wolf als Verursacher identifiziert, in vier Fällen wurde der Wolf ausgeschlossen. In 17 Fällen war eine sichere Feststellung des Verursachers nicht möglich, ein weiterer Fall wird noch bearbeitet.

Am häufigsten betroffen waren Schafe, gefolgt von Rindern und Pferden. Die meisten bestätigten Übergriffe (21) ereigneten sich demnach im Landkreis Cuxhaven. Nach etlichen Rissen von Schafen und Rindern hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) dort kürzlich eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss eines Wolfes erteilt. So sollten Weidetiere geschützt werden, hieß es.

Über den Wolf diskutieren Befürworter und Gegner in Niedersachsen seit Jahren emotional. Da es immer wieder zu Rissen von Nutztieren wie Schafen und Rindern kommt, sind Wölfe vor allem für die Weidetierhaltung ein Problem. Umweltminister Meyer hatte zuletzt gesagt, er halte den Erhalt von mindestens 44 Rudeln für angemessen.