Fachhochschulen Mehrere Thüringer Hochschulen wollen Promotionen ermöglichen
Bis vor Kurzem waren Doktorarbeiten an Thüringer Fachhochschulen nur in Kooperation mit Universitäten möglich. Nun wollen einige FHs auch eigenständige Promotionen anbieten. Das ist der Stand.

Erfurt - Mehrere Thüringer Fachhochschulen (FH) wollen eigenständige Promotionen bei sich ermöglichen. Von der Hochschule Nordhausen und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena lägen bereits Anträge für Promotionszentren vor, teilte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums mit. Anträge der Hochschule Schmalkalden und der FH Erfurt sollen voraussichtlich im August folgen.
Grundlage schon vor einem Jahr geschaffen
Damit kommt rund ein Jahr nachdem die gesetzliche Grundlage für Doktorarbeiten an den Hochschulen geschaffen wurde, der Prozess in Gang. Bislang waren Promotionen nur an Universitäten möglich. Wer an einer FH promovieren wollte, musste eine Kooperation mit einer Universität eingehen.
Im Sommer noch sollen demnach Expertinnen und Experten angefragt werden. Diese sollen dann begutachten, ob die Hochschulen genügend Forschungsstärke für ein Promotionszentrum mitbringen. Konkrete Termine stehen noch nicht fest.
Diese Fachbereiche sind betroffen
Durchläuft eine Hochschule den Prozess erfolgreich, heißt das aber nicht, dass dort in jedem Fach promoviert werden kann. Es gibt nur ein zeitlich und fachlich begrenztes Promotionsrecht. So konzentriert sich der Antrag der Hochschule Nordhausen laut Ministerium auf den Themenkomplex Nachhaltigkeit. Von der EAH Jena liege ein Antrag zu Schlüsseltechnologien mit hoher Transfer- und Querschnittswirkung in Industrie, Gesellschaft und Gesundheitsbereich vor.
Im Kern gehe es bei der Gesetzesänderung darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Fachhochschulen bei der Einwerbung von Forschungsprojekten zu verbessern und die Anziehungskraft für Wissenschaftler zu erhöhen, sagte der Ministeriumssprecher weiter. In anderen Bundesländern gab es die Möglichkeit für Doktorarbeiten an den FHs schon früher.