1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Leuchtturmprojekt: Millionen für Revitalisierung von früherem Zekiwa-Standort

Leuchtturmprojekt Millionen für Revitalisierung von früherem Zekiwa-Standort

Für Ideen, Vorhaben und Visionen im Mitteldeutschen Revier wurden mit EU-Fördermitteln bereits Projekte auf den Weg gebracht. Nun gibt es Geld für das größte im Land. Es geht auch um Kinderwagen.

Von dpa 19.06.2025, 09:00
Partner aus Zeitz und der Region entwickeln ein Industriedenkmal am früheren Zekiwa-Standort. (Symbolbild)
Partner aus Zeitz und der Region entwickeln ein Industriedenkmal am früheren Zekiwa-Standort. (Symbolbild) Hendrik Schmidt/dpa

Zeitz - Gleichzeitig forschen, testen und anwenden: In Zeitz soll der ehemalige Werkstandort des früheren Kinderwagenherstellers Zekiwa wiederbelebt werden. Dafür gibt es im Rahmen der Landesinitiative „Sachsen-Anhalt - Gemeinsam für ein Neues Europäisches Bauhaus (NEB)“ Fördermittel in Höhe von rund 15,5 Millionen Euro, wie das NEB Netzwerkbüro Sachsen-Anhalt mitteilte. 

Weitere 8,8 Millionen Euro seien den Projektpartnern in Aussicht gestellt worden, hieß es. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um ein multidisziplinäres Konsortium bestehend aus der Stadt Zeitz, Hochschule Anhalt, Stiftung Bauhaus Dessau, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Forum Rathenau. 

Das Vorhaben ist den Angaben nach als sogenanntes Reallabor konzipiert, also als eine Art Testraum und Forschungswerkstatt, wo parallel geforscht und entwickelt wird. Dabei soll es vor allem um nachhaltiges, zirkuläres und klimaneutrales Bauen gehen, aber auch um Ästhetik, innovative Designs und künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten.

Größtes Projekt im Land

Das „Reallabor Zekiwa Zeitz“ ist den Angaben zufolge das größte NEB-Projekt in Sachsen-Anhalt und das einzige Reallabor. Es soll Ende 2027 zum Abschluss kommen, wie es hieß. Im Mittelpunkt des geplanten Projekts am Altstandort von Zekiwa stünden das ehemalige Verwaltungsgebäude und die Brachflächen sowie die Nutzung des Erdgeschosses im ehemaligen Hauptgebäude der einst europaweit agierenden Zeitzer Kinderwagenfabrik. 

Der alte Werkstandort in der Innenstadt von Zeitz im Burgenlandkreis steht seit Anfang der 1990er Jahre leer, wie es hieß. Der frühere „Volkseigene Betrieb“ (VEB) besteht als GmbH mit Sitz in der Gemeinde Kretzschau (Burgenlandkreis) bis heute, die Produktion wurde nach Fernost verlagert.

Gesellschaft zu Vorschlägen aufgerufen

Unter dem Motto „Neues Europäisches Bauhaus“ hat die Europäische Union die Gesellschaft aufgerufen, Ideen für ein künftiges Zusammenleben zu entwickeln. Bürger, Städteplaner, Unternehmer, Wissenschaftler, Architekten und Designer sollen Vorschläge einbringen und sich vernetzen. Mit EU-Mitteln aus dem Fond für einen gerechten Übergang („Just Transition Fund“) für das Mitteldeutsche Revier werden mehrere Projekte im Land unterstützt. Das Land nutzt den Fonds, um in der sachsen-anhaltischen Braunkohleregion konkrete Projekte zu entwickeln. 

Der Fördertopf des Just Transition Funds für die sachsen-anhaltische NEB-Initiative sei mit 44 Millionen Euro gefüllt, hieß es. Die Landesinitiative wurde im August 2023 offiziell gestartet. Förderfähig sind demnach Projekte in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Burgenlandkreis und in der Stadt Halle.