Landwirtschaft und Umwelt Ministerin sieht positiven Trend bei Düngerbelastung
Niedersachsens aktueller Nährstoffbericht zeigt: Positive Entwicklungen haben sich verstetigt, die Ziele wurden aber nicht erreicht. Was Agrarministerin Staudte jetzt fordert.

Hannover - Bei der Belastung der Böden und Gewässer in Niedersachsen durch landwirtschaftliche Düngung sieht Agrarministerin Miriam Staudte einen positiven Trend. Die rechtlich zulässige Stickstoffdüngung werde auf Landesebene weiterhin nicht mehr voll ausgeschöpft, sagte die Grünen-Politikerin bei der Vorstellung des aktuellen Nährstoffberichts.
Und auch der Rückgang des Nährstoffaufkommens aus der Tierhaltung in den viehstarken Regionen und den Biogasanlagen setze sich weiter fort. Trotzdem gebe aber weiterhin Handlungsbedarf, sagte Staudte. Ihr Ministerium habe etwa einen runden Tisch mit dem Landkreis Cloppenburg eingerichtet, um sich über Maßnahmen zur Verminderung der Nährstoffüberschüsse auszutauschen.
Welche Folgen hat das?
Cloppenburg liegt den Angaben zufolge weiter über den gesetzlichen Höchstwerten: Der Landkreis konnte demnach die Stickstoffausbringung zwar reduzieren, liegt aber mit 175 Kilo Stickstoff pro Hektar über der Stickstoff-Obergrenze des Bundes (170 Kilo).
Warum ist das wichtig? Nach Angaben des Umweltbundesamts verändert überschüssiger Stickstoff die Bodenchemie und führt zu Übersäuerung. Wichtige ausgleichende Nährstoffe, wie Magnesium, Kalzium und Kalium gehen demnach verloren. Bodenorganismen wie Regenwurm- und Pilzarten würden verdrängt. Zudem begünstige die Übersäuerung des Bodens die Auswaschung von Schwermetallen, die dann ins Grundwasser gelangen könnten.
„Neue Bundesregierung am Zug“ – Staudte macht Druck
Staudte werde nun auch auf Regionen mit hohen Phosphor-Überschüssen zugehen. Außerdem wolle sie sich beim Bund für eine stärkere Verursachergerechtigkeit einsetzen: „Betriebe, die nachweislich gewässerschonend wirtschaften, sollen von bestimmten Auflagen der Bundes-Düngeverordnung befreit werden können, zum Beispiel von der Reduktion der Stickstoffdüngung um 20 Prozent unterhalb des ermittelten Düngebedarfs.“
Die Ministerin betonte: „Nun ist die neue Bundesregierung am Zug – sie muss schnellstmöglich die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen.“ Der zum zwölften Mal vorgelegte Nährstoffbericht erfasst sowohl die gemeldeten ausgebrachten organischen Düngemengen aus Biogasanlagen, Schweine- und Rindergülle sowie Geflügelmist, als auch den mineralischen Stickstoffdünger. Der Meldezeitraum erstreckt sich vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024.