Nach Waldsterben Mischwald aus 80er Jahren im Harz entwickelt sich gut
Zahlreiche Fichtenbestände waren zuvor einem Waldsterben zum Opfer gefallen. Wiederholt sich die Geschichte?

Altenau - Der junge Wald im Harz, der Ende der 1980er Jahre gepflanzt wurde, entwickelt sich gut. Der Mischwald wurde damals als Reaktion auf das durch Luftverschmutzung ausgelöste sogenannte erste Waldsterben gepflanzt, wie die Niedersächsischen Landesforsten mitteilten. Das Unternehmen verwaltet den niedersächsischen Landeswald, der rund ein Drittel der gesamten Waldfläche im Bundesland ausmacht.
Die ältesten der damals gepflanzten Bäume seien inzwischen haushoch. „Einige können über 200 Jahre alt werden“, sagte der Revierförster Mathias Weikert aus Altenau.
In diesen Wochen stehen nun erstmals Pflegearbeiten an den Wäldern an. Einige zu dicht stehende Bäume wurden gefällt und sollen in den kommenden Tagen mit Pferden aus dem Wald geholt werden. Durch den neuen Platz sollen die übrigen Bäume standfeste Stämme ausbilden. Das geerntete Holz soll auf dem heimischen Markt verkauft werden.
Laubbäume ersetzten Fichten
Statt der damals auf den betroffenen Flächen wachsenden Fichten in Monokultur wurden zwischen 1987 und 1996 rund zwölf Millionen Buchen sowie zwei Millionen weiterer Laubbäume wie Bergahorn, Esche und Roterle gepflanzt. Die Anpflanzungen auf rund 6.200 Hektar kosteten das Land 45 Millionen D-Mark.
Die verbliebene Fichten schützten zunächst den jungen Wald und erholten sich in Folge sauberer Luft. Inzwischen sind die meisten von Ihnen dem zweiten Waldsterben, ausgelöst durch Trockenheit und dem Befall durch Borkenkäfer, zum Opfer gefallen. Auch vor diesem Hintergrund wird der Waldumbau im niedersächsischen Harz fortgesetzt. Bis 2050 sollen nach dem sogenannten Löwe+-Programm der Landesregierung 90 Prozent alle Wälder Mischwälder sein.