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Monitoring Mit KI den Nationalpark-Bewohnern auf der Spur

Bei einem Großprojekt soll etwa die Tierwelt in Schutzgebieten mit künstlicher Intelligenz genauer untersucht werden. Mit dabei sind die Nationalparks Harz und Hainich.

Von dpa 10.12.2025, 12:34
Aufnahmen aus Fotofallen von Nationalparks wie diese sollen Daten liefern, die mit künstlicher Intelligenz ausgewertet und so Aufschluss etwa über den Tierbestand geben können.
Aufnahmen aus Fotofallen von Nationalparks wie diese sollen Daten liefern, die mit künstlicher Intelligenz ausgewertet und so Aufschluss etwa über den Tierbestand geben können. --/Nationalpark Harz/dpa

Wernigerode/Bad Langensalza - Um biologische Vielfalt besser zu schützen, beteiligen sich die Nationalparks Harz und Hainich bei einem speziellen Großprojekt. Dabei sollen in insgesamt 13 deutschen Nationalparks und zwei Wildnisgebieten Daten aus Wildtierkameras und Aufnahmegeräten mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet werden.

Es handle sich um ein bundesweit einzigartiges Vorhaben, mit dem so erstmals ein schutzgebietsübergreifendes KI-gestütztes Monitoringsystem aufgebaut werde, teilten die beiden Nationalparks mit. Die eingesetzten Geräte sollen etwa Bewegungen von Tieren und Geräusche von Vögeln und Fledermäusen, aber auch von Forstmaschinen oder menschlichen Freizeitaktivitäten aufzeichnen.

71 Standorte im Hainich, 120 Fotofallen im Harz

Im Nationalpark Hainich hat ein Forschungsteam den Angaben nach bereits 71 Standorte mit Fotofallen und Messgeräten eingerichtet. „Diese verteilen sich abseits der Wanderwege über die gesamte Fläche des Schutzgebiets“, so Nationalparkleiter Rüdiger Biehl. 

„Wir haben dafür 120 Fotofallen angebracht, und zwar an zufällig ausgewählten Standorten. Zusätzlich wurden 52 Audiogeräte installiert“, sagte Stefanie Pfefferli, die beim Nationalpark Harz die Projektarbeit koordiniert. Die Fotofallen und Audiogeräte werden ergänzt durch Messgeräte, die die Bodenfeuchte und Temperatur aufnehmen. Im nächsten Jahr sollen auch Verbissspuren an Bäumen erfasst werden. Damit könne etwa der Bestand von Rotwild genauer erfasst werden, so Pfefferli.

KI hilft bei der Bewältigung der Datenmassen

Mit künstlicher Intelligenz könnten dann die anfallenden großen Datenmengen schnell und automatisch ausgewertet werden. So könnten Arten etwa direkt identifiziert, menschliche Störungen erfasst und Zusammenhänge zwischen Klima, Biodiversität und Nutzung sichtbar gemacht werden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz fördert das Projekt. Es läuft von 2025 bis 2027.