Fleisch Mobiler Schlachtwagen soll Tierwohl im Landkreis stärken
Schlachten direkt beim Landwirt: Ein innovativer Van soll in ihren letzten Minuten den Stress für Tiere reduzieren. Wie das Konzept funktioniert.

Wildau - In einem großen, weißen Van können im Landkreis Dahme-Spreewald künftig Tiere direkt beim Landwirt geschlachtet werden. Das Konzept und den Wagen stellte das Unternehmen Meat Bringer GmbH gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) in Wildau vor. Das Fahrzeug soll eine möglichst schonende Schlachtung ermöglichen – ohne lange Transportwege und mit weniger Stress für die Tiere.
„Das ist auch für mich ein beeindruckender Schulterschluss von Politik, Wissenschaft, Handwerk und Technik“, sagte Mittelstädt. Das Modellprojekt wurde gemeinsam mit dem Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere (IFN) Schönow e.V., dem Veterinäramt Dahme-Spreewald sowie den Technikpartnern Mercedes-Benz Berlin und Thermo King entwickelt. Ziel ist es, Tierwohl, Hygiene und Technik besser miteinander zu verbinden.
Meat-Bringer-Geschäftsführer Olaf Mahr sagte: „Wir diskutieren seit Jahren über mehr Tierwohl, Nachhaltigkeit und faire Strukturen in der Landwirtschaft. Dieses Projekt beweist, dass es konkrete Lösungen gibt, wenn man den Mut hat zu handeln.“ Das Tier bleibe bis zur Betäubung in seiner gewohnten Umgebung, danach wird es in einen Kühltransporter gebracht und zur weiteren Verarbeitung gefahren. So sollen Stress und Qualitätsverluste vermieden werden.
Das Projekt hat schon in der letzten Legislaturperiode begonnen und nutzt Mittel des Zukunfts-Innovationsfonds (ZiFoG), wie das Ministerium mitteilte. Rund 120.000 Euro aus dem Fonds flossen in die Entwicklung des Projekts.