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Letztes TV-Triell Moderatorin Linda Zervakis für viele Zuschauer die Gewinnerin des Abends

Das letzte TV-Triell zur Bundestagswahl 2021 fand am Sonntag auf Sat. 1, Kabel Eins und ProSieben statt. Der Gewinner des Abends war für viele Zuschauer jedoch kein Spitzenkanditat von SPD, CDU oder Grüne, sondern die Moderatorin: Linda Zervakis.

20.09.2021, 12:00
Das letzte TV-Triell zur Bundestagswahl 2021 fand am Sonntag, den 19. September statt.
Das letzte TV-Triell zur Bundestagswahl 2021 fand am Sonntag, den 19. September statt. (Foto: Imago/Future Image)

Halle (Saale)/DUR/acs - Das letzte TV-Triell zu der Bundestagswahl 2021 fand am Sonntag, den 19. September statt. Es wurde von den Sendern Sat. 1, Kabel Eins und ProSieben ausgerichtet und ausgestrahlt. Neben Kommentaren zu den einzelnen Spitzenkandidaten von CDU, SPD und Grüne gab es vor allem viel Lob für die Moderatorin Linda Zervakis. Sie moderierte das Triell zusammen mit Claudia von Brauchitsch.

Linda Zervakis ist für viele Zuschauer der Star des TV-Triells

In dem Triell wurden die Themenfelder klar definiert und auf konkrete Beispiele heruntergebrochen. Das führte dazu, dass die Diskussion zwischen den Kanzlerkandidaten streckenweise nahezu ohne Einmischung der Moderatorinnen verlief - das Idealbild für ein Triell.

Die Möglichkeiten, die Linda Zervakis hatte, nutzte sie jedoch gut, um kurz an den richtigen Stellen nachzufragen und ihre persönliche Note in das Gespräch miteinzubringen. Viele Zuschauer sind sich deshalb einig: Linda Zervakis war der Star des Abends. Ihr Name landete nach dem Triell-Abend sogar in den Twitter-Trends.

So schreibt Schriftsteller Saša Stanišić auf Twitter: „Ich möchte, das Linda Zervakis alles moderiert 24h lang, sie darf nicht schlafen oder essen oder irgendwas anderes machen.“ Anna Sauerbrey, stellvertretende Chefredakteurin des Tagesspiegels twitterte: „Jetzt gleich die Umfrage. Ein Verlierer des Abends steht schon fest: die Öffentlich-Rechtlichen. Sat1/Pro7 professioneller, besser koordiniert, schärfer und sinnvoller nachgefragt. #Triell.“

Micky-Maus Aktion von Linda Zervakis wird im Internet gefeiert

Auch dass Linda Zervakis während ihrer Moderation gendert, finden einige gut. „Linda Zervakis gendert. Was macht das mit der CDU?“, fragt etwa SPD-Politikerin Dorothee Martin provokant auf Twitter.

Der Höhepunkt des Abends war für viele Zuschauer jedoch der Moment, als Zervakis während der Debatte über den Klimawandel ein Micky-Maus-Heft hervor holte. Die Zeitschrift stamme aus dem Jahr 1993 und würde unter anderem die Abholzung der Regenwälder thematisieren.

„Vor über 30 Jahren hat sich die Micky Maus schon mit dem Klimawandel beschäftigt“, sagt Zervakis. In der CDU sei „Micky Maus“ wohl nicht so oft gelesen worden, fuhr die 46-Jährige an Laschet gewandt fort. Der Kanzlerkandidat konterte: Zu Zeiten der „Micky Maus“-Ausgabe habe der Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) das Thema Klima sehr wohl bereits auf der Tagesordnung gehabt.

Im Internet wird Zervakis für diese Aktion gefeiert: „...großartig, wie #LindaZervakis mit Micky Maus-Heft den Armin #Laschet Schachmatt gesetzt hat“, twittere ein User, während ein anderer gar fordert: „Linda Zervakis erklärt Armin Laschet im #Triell den Klimawandel mit einem Micky Maus Heft. Grimme-Preis bitte!“

Kritik an Micky-Maus Beispiel

Doch natürlich gibt es auch kritische Stimmen: „Linda Zervakis biegt eine 28 Jahre alte Micky-Maus-Geschichte über Brasiliens Regenwald zur „Klimaschutz“-Story um. Und keiner merkt‘s“, twitterte ein User etwa, während ein anderer betont: „Roger Köppel lästert bei @BILD in der #Triell-Analyse grad über Micky Maus. Ich habe einen neuen Lieblingssender.“

Der Chefredakteur der Schweizer „Weltwoche“, Roger Köppel, hatte sich im „BILD-Talk“ irritiert gezeigt: „Wenn in einem Kanzler-Triell die Micky Maus als Referenzpunkt für Politik genommen wird, dann haben wir das Endstadium erreicht“, sagte er und forderte: „Ihr müsst die Politik mal wieder von der Micky Maus in die Realität bringen!“