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Verkehr Nach Bahn-Sabotage: Freiliegende Kabel im Norden Berlins

Von dpa 28.07.2023, 11:14
Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt.
Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt. Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild

Berlin - Trotz eines Sabotageangriffs auf die Bahninfrastruktur im vergangenen Herbst war eine der betroffenen Stellen im Norden von Berlin bislang nicht ordnungsgemäß gesichert. Fotos aus einem Bericht des „Spiegel“ zeigen an dem demnach leicht zugänglichen Ort frei liegende Glasfaserleitungen und Kabel für die Telekommunikation in einer Böschung. Die Kabel ragten dem Bericht zufolge aus maroden Führungen heraus und waren mit Zahlen und Symbolen beschriftet.

Die Bilder haben auch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) auf den Plan gerufen. „Die Fotos zeigen einen Verstoß gegen die einschlägigen anerkannten Regeln der Technik. Grundsätzlich sind Kabel geschützt zu verlegen“, teilte das Amt auf Anfrage am Freitag mit. „Das EBA hat den Sachverhalt bereits in der Aufsicht aufgegriffen und wird, je nach Befund vor Ort, über das weitere Vorgehen entscheiden.“

Laut Bahn ist die Stelle inzwischen wieder ordnungsgemäß abgesichert. „Kommunikationskabel sind üblicherweise in Betontrögen verlegt, die mit Betonplatten abgedeckt sind“, teilte eine Sprecherin am Freitag mit. „Das ist ein weltweiter anerkannter Standard. An der besagten Stelle fehlte offensichtlich die Abdeckung.“ Dies sei mittlerweile behoben. „Die Kabel sind jetzt ordnungsgemäß verlegt.“

Bei dem Sabotageangriff im vergangenen Oktober waren in Berlin sowie im nordrhein-westfälischen Herne von Unbekannten unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn durchtrennt worden. Über Stunden stand daraufhin der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands still. Der Staatsschutz in NRW ging von einer „politisch motivierten Tat“ aus.